Seltener Mittelmotor-Supersportwagen zu verkaufen: Ruf CTR3

Seltener Ruf CTR3 zu verkaufen
777 PS und Auspuffrohre wie ein Atomkraftwerk

Warum auf der Plakette unter der Haube "Nummer 8 von 50" zu lesen ist, wird ein Geheimnis bleiben. Laut offiziellen Zahlen wurden 30 Exemplare des CTR3 gebaut, dazu kommen sieben in Pfaffenhausen ab Werk gefertigte Clubsport-Exemplare. Egal welcher Zahl man nun glauben möchte, selten bleibt der Supersportwagen allemal. Um so seltener ist die Gelegenheit, einen der begehrten Boliden zu erstehen. Art & Revs in Luxemburg bietet aktuell einen schwarzen CTR3 mit Clubsport-Paket an. "Paket" deshalb, weil der Mittelmotor-Sportler die Ruf-Hallen 2010 als regulärer CTR3 verlassen hat, und erst 2013 durch entsprechende Upgrades zum Clubsport-Modell geadelt wurde. Klingt alles fein, aber wie in der Überschrift bereits angekündigt, gibt es zwei Probleme.

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Art & Revs

Wir spannen Sie nicht länger auf die Folter, es geht um Folgendes: Zunächst gibt der Händler keinen Preis an, sondern verrät diesen nur auf Anfrage. Zusammen mit der Tatsache, dass es sich um ein wirklich seltenes Auto handelt, wird wohl ein hohes sechsstelliges Investment nötig sein. 2018 versteigerte RM Sotheby's einen CTR3 Clubsport für 1,1 Millionen Euro – nur mal so als Anhaltspunkt. Also sind die zu erwartenden Kosten das eine Problem und das zweite macht sich spätestens im Drive-In des Lieblings-Fastfood-Ladens unangenehm bemerkbar. Bei diesem Exemplar von Art & Revs handelt es sich um einen Rechtslenker.

Endrohre wie im Atomkraftwerk

Ansonsten gibt es absolut nichts an dem exklusiven Sportwagen zu bemängeln, der in seinem Leben bislang 15.500 Kilometer zurückgelegt hat. Die Endrohre ummantelt eine Schicht aus Zirkonium, das ansonsten Uran-Brennelemente in Atomkraftwerken in Schach hält. Der Trockensumpf-Öltank ist mit Blattgold ausgekleidet und nein, das ist kein Witz. Diese Maßnahme dient der Wärme-Isolierung. Dank des Clubsport-Upgrades leistet der 3,8-Liter-Sechszylinder, den Ruf in seiner Grundform aus dem 997 Turbo extrahiert, in diesem CTR3 777 statt 700 PS. Damit pfeilt die Flunder in glatten drei Sekunden auf 100 km/h und gelangt erst bei 380 Sachen an die Schub-Grenze.

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Art & Revs

Der CTR3 steht übrigens nicht auf einer Porsche-Plattform, sondern ist eine Eigenentwicklung von Ruf. Der Vorderwagen entspricht inklusive der Achskonstruktion dem 997 GT3 RSR, das Heck inklusive Mittelmotor-Layout leitet sich vom 987 Cayman ab, die Silhouette wiederum erinnert an den Porsche GT1. Entwickelt wurde der CTR3 zusammen mit der kanadischen Firma Multimatic. Rohrrahmen und Raumlenker-Hinterachse sind eine Eigenkonstruktion. Der Radstand übersteigt mit 2.625 Millimetern den eines Porsche 911 um 28 Zentimeter. Mit seiner Kohlefaser-Karosserie kommt der Extremsportler auf ein Gewicht von rund 1.400 Kilo. Das sequenzielle Sechsganggetriebe positioniert Ruf quer hinter dem Motor. Wenn die Summe der positiven Eigenschaften für Ihr Empfinden nun die beiden oben angesprochenen Probleme überlagert, dann klingeln Sie am besten gleich mal bei Art & Revs durch. Lange wird das Auto wohl nicht auf dem Hof stehen. 

Übrigens: Um das Zahlengeheimnis vom Anfang des Artikels zu lüften: Ursprünglich war schlicht der Bau von 50 Exemplaren geplant. Wie Ruf bestätigt, wurden bislang aber nur 30 CTR3 gefertigt. Im Angebot ist das Auto nach wie vor, heißt es aus der Vertriebsabteilung in Pfaffenhausen. 20 Kunden hätten also auch die Gelegenheit, einen werksneuen CTR3 zu erstehen.