Wer einen Gebrauchtwagen kauft, wird vom Verkäufer häufig mit Informationen überschüttet. Codes zu Teilen der Sonderausstattung hier, Lebensgeschichte der Vorbesitzer dort und jede Menge technische Fahrzeugdaten vom Außenspiegeldurchmesser bis hin zur Fadenstärke der Kontrastnähte. Es gibt aber auch Verkäufer, die so etwas ganz und gar nicht nötig haben.
Blau, Cognac und Automatik
Bei Manhattan Motorcars in New York steht aktuell ein Sportwagen zum Verkauf, dessen Basisinformationen im Inserat sich folgendermaßen lesen: Farbe Rivierablau, Innenausstattung Cognac Gold, Getriebe Automatik. Punkt – Ende der Durchsage. Obwohl es zu dem Auto freilich jede Menge mehr zu sagen gäbe. Angefangen damit, dass es sich um den weltweit einzigen Rimac Concept One handelt, der zum Verkauf steht.
Eine Info liefert der Händler dann aber doch noch: Rund 1,36 Millionen Euro und damit gut 360.000 Euro mehr als in seinem Urzustand soll der Concept One kosten. Alles Weitere verraten dann eben wir. Der Concept One des kroatischen Autobauers hat es als erstes echtes Elektro-Supercar zu internationalem Ruhm gebracht. Mit 1.225 PS, 1.600 Newtonmetern Drehmoment und einer Sprintzeit von 2,5 Sekunden auf 100 km/h ist das auch kein Wunder. Der Name des Autos ist indes etwas irreführend. Schließlich ist der Concept One deutlich realer als sich manches echte Concept gibt. Insgesamt wurde die elektrisierte Flunder acht Mal gebaut, doch es gibt mittlerweile nur noch sieben Stück.

Aus Acht mach Sieben
TV-Moderator und Top Gear-Star Richard Hammond war es, der bei einem Hillclimb die Zahl der weltweiten Rimacs reduzierte. Nach einem Abflug aus der Kurve hatte sich der Sportwagen mehrfach überschlagen und war schließlich in Flammen aufgegangen. Die gute Nachricht dabei: Außer einem zertrümmerten Knie und dem Schreck seines Lebens, ist Hammond nichts passiert. Das Auto war dagegen nicht mehr zu retten.

Vielleicht liegt es auch daran, dass der nun zum Verkauf stehende Rimac teuerer ist als er ursprünglich war. Schließlich ist seine Exklusivität gestiegen. Weniger selten aber dafür deutlich stärker wird das nächste Auto der Kroaten sein. Der Concept Two fährt mit 1.900 PS und 412 km/h Höchstgeschwindigkeit vor. Ihn soll es ab 2021 in einer Auflage von 150 Exemplaren geben. Dass Rimac trotz solch aberwitziger Zahlen nicht als Traumtänzer gilt, zeigt das Interesse anderer Hersteller. Hyundai und Kia arbeiten mit Rimac an einer Ladeinfrastruktur. Porsche hat sich längst Anteile an dem kroatischen Unternehmen gesichert und zuletzt war sogar die Rede davon, dass die Luxus-Sportwagen-Marke Bugatti an Rimac verkauft werden soll. Dafür möchte der VW Konzern übrigens kein Geld, sondern weitere Anteile, die wiederum an Porsche gehen.