Kein Millionen-Euro-Auto: Porsche 911 Reimagined by Singer

Porsche 911 Reimagined by Singer
Der kost' keine Million

Auch wenn die Zahl der Veredler klassischer 911-Modelle in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, zählt Singer Vehicle Design aus Los Angeles nach wie vor zu den Szene-Größen. Autos bauen die Amerikaner nur auf Anfrage und für ausgewählte Kundschaft um. Das hat seinen Preis und trotzdem sind die Autos nicht leicht zu bekommen – um so seltener bietet sich die Gelegenheit, ein gebrauchtes Exemplar zu erstehen. Genau das ist aktuell der Fall, denn beim Spezial-Händler Collectors Garage steht genau ein solcher Porsche-Umbau zum Verkauf.

Singer Porsche Verkauf 2022
Collectors Garage

Für den Coupé in Geyser-Grey ruft der Anbieter 1,1 Millionen Dollar auf. Umgerechnet ist das mit rund 970.000 Euro noch nicht mal ein siebenstelliger Betrag. Das mag jetzt abgehoben klingen, doch Millionenbeträge sind für Singer-Umbauten absolut keine Seltenheit und mit einem großen Wertverlust ist nicht zu rechnen. Die Basis bildet hier ein Porsche 911 von 1989. Versteht sich, denn das Team um Firmengründer Rob Dickinson baut traditionell Elfer der 964-Generation um und nutzt dafür wahlweise Coupés oder Targa-Modelle.

Vierliter-Version mit 390 PS

Im Heck des angebotenen Backdate-Porsche sägt ein Vierliter-Boxer mit 390 PS, den Ed Pink Racing Engines modifiziert hat. Bis auf den Block wird dabei alles neu aufgesetzt, von der Kurbelwelle über die Zylinder und Kolben bis zur Luftführung. Daran ist auch zu erkennen, dass es sich um ein Auto handelt, das seine Metamorphose zum Singer schon vor einiger Zeit abgeschlossen hat. Denn mittlerweile kooperiert das Team ganz offiziell mit Porsche Motorsport Nordamerika, die für künftige Kreationen die Motoren liefern. Abseits des 500 PS starken Singer DLS, dessen Motor weiterhin Williams Advanced Engineering beisteuert.

Singer Porsche Verkauf 2022
Collectors Garage / Patrick Lang

Doch zurück zum vorliegenden Angebot. Das Vierliter-Coupé stammt aus der Sammlung eines Käufers in Toronto und steht aktuell in den Niederlanden, wo es im Auftrag des Zweitbesitzers veräußert wird. Auf der Uhr stehen 1.800 Kilometer und entsprechend gut in Schuss ist der ebenfalls liebevoll umgestaltete Innenraum. Dort finden sich auch zeitgenössische Extras wie eine Klimaanlage und ein Soundsystem. Geflochtenes braunes Leder, gelbe Ziernähte und Messing-Ösen sorgen für ein hochwertiges Retro-Ambiente, das durch ein Momo-Lenkrad und gelbe Instrumenten-Inlays aufgepeppt wird. Als weitere Singer-Sonderausstattung sortiert ein manuelles Sechsgang-Getriebe den Vortrieb (serienmäßig ist ein Fünfgang-Handschalter). In Summe sieht das nicht nur lecker aus, sondern fährt sich übrigens auch erstklassig, wie wir selbst schon einmal herausfinden durften.