Audi R10 TDI LMP1 im Verkauf: Le-Mans-Renner ist voll funktionstüchtig

Audi R10 TDI LMP1 im Verkauf
Voll funktionstüchtiger Le-Mans-Renner

Den R10 hat Audi als Nachfolger des R8 von 2005 bis 2008 für die LMP1-Serie (LMP: Le-Mans-Prototyp) gebaut. Der Renner ist mit einem 5,5-Liter-Zwölfzylinder-TDI mit Biturbo-Aufladung ausgerüstet und war 2006 das erste Auto, das die 24 Stunden von Le Mans mit einem Dieselmotor gewonnen hat. Die Leistung gab Audi mit 646 PS an – tatsächlich liegt sie wohl um einiges höher. Es gibt nur wenige R10-Exemplare in privater Hand – eines steht jetzt beim luxemburgischen Spezialisten Art & Revs zum Verkauf.

Von Amerika nach Europa

Der angebotene R10 mit der Chassisnummer 201 ist aus dem Jahr 2007 – er war für Audi Nordamerika bestimmt, um dort an der ALMS (American Le Mans Series) teilzunehmen. Emmanuel Pirro und Marco Werner erreichten mit dem Fahrzeug in der Saison zwei Podiumsplätze. 2008 startete der R10 bei den 12 Stunden von Sebring von der Poleposition: Rinaldo Capello, Tom Kristensen und Allan McNish erreichten mit ihm den dritten Rang. Nach weiteren Erfolgen kam der R10 nach Europa und trat in der LMS (European Le Mans Series) gegen den Peugeot 908 HDi FAP an. In seinem ersten Europarennen in Monza landete der R10 auf Platz 3, in Silverstone dann auf Platz 4. Beide Male waren Alexandre Prémat und Mike Rockenfeller die Fahrer.

Audi R10 TDI LMP1
Art & Revs

Auch nach 2008 eingesetzt

Obwohl 2008 der Audi R15 den R10 beerbte, setzten die Ingolstädter den R10 weiter über private Teams bei Rennen ein. André Lotterer, Charles Zwolsman und der ehemalige Formel-1-Pilot Narain Karthikeyan sollten das Auto 2009 bei den 24 Stunden von Le Mans fahren. Karthikeyan verrenkte sich zehn Minuten vor dem Start beim Klettern über die Boxenmauer die Schulter und konnte nicht antreten – Lotterer und Zwolsman mussten das Rennen allein absolvieren. Die beiden Piloten landeten immerhin auf dem 7. Platz. 2010 fuhr der R10 mit Christophe Bouchut, dem inzwischen wegen Kreditbetrugs 16 Jahre Haft absitzenden Scott Tucker und Manuel Rodrigues im Qualifying der 24 Stunden von Le Mans auf den 12. Platz, verunfallte aber im Rennen bei nächtlichem Regen mit Tucker am Steuer.

Audi R10 TDI LMP1
Art & Revs

Komplett überarbeitet

Danach ging das Auto in die Sammlung von Rennsport-Teamchef Colin Kolles, der ihm wieder die Lackierung von Audi Sport Nordamerika verpasste – also die Lackierung, die das Auto während seines Einsatzes im Jahr 2008 bei den 12 Stunden von Sebring hatte. 2015 verkaufte er den R10 an einen Sammler, der ihn jetzt zu Arts und Revs brachte. Die Spezialisten aus Luxemburg haben den R10 komplett überholt und wieder in Betrieb genommen. Die Mitarbeiter haben sämtliche Funktionen überprüft, den Audi R10 wieder auf die Rennstrecke gebracht und dort getestet.

Audi R10 TDI LMP1
Art & Revs

Auf Track getestet

Der R10 soll perfekt laufen – von Anfang an war er für seinen ungewöhnlich laufruhigen Dieselmotor bekannt. Die volle Leistung soll nach wie vor anliegen und die Testfahrer sind von der Traktion, der einfachen Kontrollierbarkeit, dem Fahrwerk und der Lenkung begeistert. Der lange Radstand soll den R10 zudem in Hochgeschwindigkeitskurven besonders sicher machen. Als beeindruckend haben die Testfahrer den Punch empfunden, mit dem der R10 aus Kurven herausbeschleunigt – der Antritt soll deutlich kräftiger sein als der von benzinbetriebenen LMP1-Fahrzeugen.

Diesen Audi R10 bietet Art & Revs jetzt zum Verkauf an. Den Preis erfahren nur Kunden, die glaubhaft ein ernstes Interesse darlegen können.

Arts & Revs hat übrigens auch schon einen Audi R18 TDI Ultra verkauft.