So steht Volkswagen da: Plus und Minus in Winterkorns Bilanz

So steht Volkswagen da
Plus und Minus in Winterkorns Bilanz

Martin Winterkorn beerbte Anfang 2007 Ex-BMW-Chef Bernd Pischetsrieder an der Spitze des VW-Konzerns. Pischetsrieder, von Ferdinand Piëch geholt und demontiert wie jetzt Winterkorn, kam in Piëchs Augen zu langsam mit seinen Sanierungsversuchen voran.

Auf den ersten Blick sind solche Schwächen in Winterkorns Amtszeit nicht auszumachen. Seine früh ausgegebenen Ziele waren ambitioniert, wirkten auf Branchenbeobachter sogar recht aggressiv, vor allem was den Absatz anging: Bis 2018 wollte Winterkorn Volkswagen zum weltweit führenden Autokonzern machen. Bis dahin sollten die Wolfsburger mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkaufen. Die Umsatzrendite sollte acht Prozent betragen und dabei die höchste Kundenzufriedenheit in renommierten Branchenstudien erreichen.

Winterkorn eilt seinen Zielen voraus - eigentlich

Im März konnte Winterkorn stolz die Bilanz des Jahres 2014 vorlegen: Das Absatzziel über zehn Millionen Autos aus seinen Anfangstagen hatte der Konzern bereits vier Jahre früher erreicht, Branchenführer Toyota liegt klar in Schlagdistanz. Der Umsatz verdoppelt stieg auf 202 Milliarden Euro, der Gewinn hatte sich mit 12,7 Milliarden gegenüber den Anfangstagen sogar mehr als verdoppelt, die operative Umsatzrendite gab der Konzern für 2014 mit 6,3 Prozent an.

Was also lässt Ferdinand Piëch "auf Distanz" zu Winterkorn gehen, wie er es im Spiegel-Interview formulierte? Neben dem Machtkampf zweier Alpha-Männchen als möglicher Ursache finden sich durchaus Minuspunkte in Winterkorns Bilanz, die den eiskalten Konzernlenker Piëch von seinem einstigen Ziehsohn abrücken lassen könnten. In unserer Bildergalerie oben zeigen wir Erfolge und Probleme in "Wikos" über achtjähriger Karriere als VW-Lenker.