Paul Pietsch-Jubiläum: Feierstunde mit viel Prominenz

Paul Pietsch-Jubiläum
Feierstunde mit viel Prominenz

Als alle bereits saßen, betrat Pietsch, gestützt von seinen Kindern, den Saal. Der Auftritt des ehemaligen Rennfahrers und Verlegers wurde von anhaltendem Applaus begleitet. Laudator Hubert Burda: "Es herrschte Vibration im Saal, Anerkennung und Sympathie. Da war nichts geheuchelt, kein falscher Ton."

Piech und Burda gratulieren Paul Pietsch

Volkswagen-Aufsichtsratchef Ferdinand Piech würdigte den Rennfahrer Paul Pietsch: "Mit 20 entschied er sich gegen das elterliche Brauereigeschäft. Und für die, wie ich meine, schönste Nebensache der Welt. Denn auch für mich persönlich waren Rennwagen immer deutlich attraktiver als Bierfässer." Und was ihn an Paul Pietsch "persönlich immer sehr beeindruckt hat, ist sein unbedingter Wille, das Feld anzuführen."

Auch Burda outete sich als Rennfan, der 1948 am Schauinsland-Bergrennen zuschaute: "Ihr wart die Helden unserer Kindheit." Piech verneigte sich vor dem Jubilar: "Pietsch war zwischen 1930 und 1951 nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Rennfahrer. Er wurde dann auch einer der erfolgreichsten Verleger im Automobilbereich." Der VW-Chefaufseher würdigte mit einem kleinen Seitenblick auf den aktuellen VW-Werbeslogan die Namensgebung  des ersten Automagazins "Das Auto": "Da hat er viel Weitsicht bewiesen."

Glückwünsche aus Politik und Verlagswelt

Nils Schmidt, baden-württembergischer Minister für Finanzen und Wirtschaft, betonte: "Ein wenig Benzin im Blut kann nicht schaden." Und: "Als Sie anfingen hatten Sie kaum Erfahrung, eine Handvoll Mitarbeiter und der Weg aus dem Bett ins Büro war nicht weit – schließlich war beides in Ihrem Schlafzimmer." Seine Folgerung: "Es ist nicht übertrieben zu sagen: Sie hatten keine Chance – aber Sie haben sie genutzt."

Frieder Burda erklärte als Verlags-Insider: "Wer nicht selbst Zeitschriften gemacht hat, weiß nicht welche Faszination dahinter steht." Peter-Paul Pietsch, der Sohn, charakterisierte den Vater als Mann mit "starkem Willen und grundlegendem Optimismus."

Auch Bernd Buchholz, der Gruner+Jahr-Vorstandsvorsitzende, verneigte sich vor dem Jubilar: "Mut, Leidenschaft und Konsequenz, das ist der Dreiklang im Leben und Schaffen, den ich als Credo mitnehme – als Ihren Auftrag an die jüngere Generation. Wir werden versuchen Ihnen in diesem Sinne nachzueifern."

Und Fritz Wehrle, der Geschäftsführer der Motor Presse Stuttgart, betonte: "Wir wollen – ausgehend von Ihrem Vorbild und damit von der grandiosen Historie unseres Verlagshauses -, eine erfolgreiche Zukunft mit  neuen Ideen, engagierte Tatkraft und beherztem Schwung gestalten. Wir werden also, ganz in Ihrem Sinne,  nicht verzagt bremsen  oder nur im Leerlauf dahinrollen, sondern vielmehr mit Augenmaß und Mut Gas geben."