Stellantis erlässt Fahrverbotsanordnung für betroffene Fahrzeuge. Der Rückruf selbst ist allerdings schon seit 2015 bekannt. Allein in den USA müssen Takata-Airbags von insgesamt 33,8 Millionen Fahrzeugen getauscht werden.
Zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit explodierenden Takata-Airbags haben Stellantis dazu veranlasst, eine Fahrverbotsanordnung für den Dodge Charger (2005 bis 2010), Magnum und Challenger zusammen mit dem Chrysler 300 zu erlassen. Das Unternehmen warnt alle Kunden, die ihre Fahrzeuge noch nicht im Rahmen früherer Rückrufaktionen (aus dem Jahr 2014 und später) überprüfen ließen, ihre Autos zu parken, bis sie zum Tausch in der Lage sind. Dieser Auftrag umfasst mehr als 275.000 Fahrzeuge auf der Straße. Vom damaligen Chrysler- und Dodge-Rückruf (19V-018) waren über eine Million Fahrzeuge betroffen.
Historie des Takata-Desasters
Schon 2014 mussten zehn Autohersteller, deren Fahrzeuge mit Takata-Airbags bestückt sind, weltweit mehr als 21 Millionen Autos zurückrufen, etwas später kamen 6,5 Millionen Rückrufe von Toyota und Nissan, sowie 4,8 Millionen von Honda hinzu. Von mehr als 36 Millionen Autos weltweit war bislang bekannt, dass sie mit den Airbags von Takata bestückt sind, die bereits sechs Todesopfer und mehr als 100 Verletzte forderten.
Tödliche Splitter oder gefährliche Nicht-Auslösung
Die Defekte in den Sensoren der Luftkissen, die eigentlich die passive Sicherheit verbessern sollen, haben inzwischen mehrere Auswirkungen: Bei den Rückrufen zuletzt hieß es, der Airbag könne im Falle eines Unfalls "nicht mehr ordnungsgemäß" auslösen, weil Feuchtigkeit in den Gasgenerator eindringen könne. Es besteht aber zudem die Gefahr, dass die Airbags wiederum ohne Unfallauslösung platzen. Und bei der Explosion der Takata-Airbags kann es außerdem passieren, dass Teile der Metallverkleidung wie Geschosse durch den Fahrzeugraum geschleudert werden und so zu schweren oder gar tödlichen Verletzungen führen.
Auch BMWs vom Airbag-Desaster betroffen
Die zehn betroffenen Autohersteller – BMW, Fiat Chrysler, Ford, General Motors, Honda, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Subaru und Toyota – haben inzwischen ein übergreifendes gemeinsames Testprogramm gestartet, um des Problems Herr zu werden. Takata hatte zwischenzeitlich die Produktionszahlen der Ersatz-Kits auf fast eine Million Stück pro Monat erhöht.
Fazit
Die Rückrufwelle wegen lebensgefährlicher Airbags des japanischen Zulieferers Takata schwillt über Jahre zum Tsunami an: Allein in den USA müssen die Airbags von insgesamt 33,8 Millionen Fahrzeugen getauscht werden.
Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.