Das Angebot des Fähnchen-Händlers klingt verlockend: Der schicke Roadster, ros TF rei und mit geringer Laufleistung, kostet keine 3.000 Euro. Der Lack glänzt, das Verdeck sitzt stramm, und die Ledersitze haben keine Risse. Nachteil: Der britische Hersteller MG ist längst pleite, einen Vertragshändler für eine Inspektion des TF wird man vergeblich suchen. Wie riskant ist es, ein Modell einer Marke zu kaufen, die keine Neuwagen mehr anbietet?
Gebrauchte Exoten mit guter Ersatzteilversorgung
In der jüngeren Automobilgeschichte sind neben MG auch Chrysler, Dodge, Daihatsu, Proton, Rover oder Saab aus verschiedenen Gründen von der Bildfläche verschwunden. Das heißt aber nicht, dass es keine Ersatzteilversorgung mehr gibt. Daihatsu etwa betreibt nach wie vor ein Servicenetz für Wartung und Inspektion. Auch für einen Dodge oder Chrysler übernehmen Partnerbetriebe Servicearbeiten. Oftmals sind das ehemalige Vertragswerkstätten, die noch über entsprechendes Wissen sowie über Erfahrung und Spezialwerkzeug verfügen.
Selbst über eine ausreichende Versorgung mit Originalteilen müssen sich Besitzer von Autos dieser Marken nicht den Kopf zerbrechen. Verschleißteile kommen meist von Zulieferern, die vorproduzierte Ersatzware lagern. In der Regel halten Hersteller nach Produktionsende eines Modells noch zwölf Jahre lang Teile vor. Ist über den Händler nichts mehr zu bekommen, reicht meist ein Blick in spezielle Marken-Foren oder die Handelsplattform ebay. Beim MG TF wird man garantiert fündig – er war jahrelang der beliebteste Roadster in Großbritannien.