Die Polizei bekam Panik und verlegte den Start der ersten Top City Rallye in China kurzerhand 60 Kilometer vor die Stadt. Die Rallyeautos legten die Strecke auf Transportern zurück. Die Rallye-Piloten fuhren die erste Etappe im Bus.
Begeisterte Landbevölkerung
Danach ging es über drei Pässe über 280 km in die Bergregion von Chongli. Hier sollen 2022 die Olympischen Winterspiele ausgetragen werden. Die erste Zeitkontrolle am zweiten Rallyetag machte klar, dass Oldtimer nicht allein in Peking Aufsehen erregen, sondern dass sie auch von der Landbevölkerung begeistert aufgenommen werden. Die Autos wurden bestaunt, alle wollten sich in und an den Oldies ablichten lassen.
Apropos Fotos. Von den 27 Rallye-Autos müssen Millionen von Fotos im Umlauf sein. Die Bevölkerung versuchte die Rallye-Premiere mit Handys und i-Pads einzufangen. Mit dabei waren aber auch 80 Medien mit professionellen Fotografen und Kamerateams, die den Rallye-Tross wagemutig auf der Gegenfahrbahn oder auf dem Standstreifen begleiteten.
Der einzige Unfall kostete einem Porsche 911 dann einen Frontscheinwerfer. Es hätte schlimmer ausgehen können. Immerhin waren ein Bus und zwei Lastwagen in diese Karambolage verwickelt.
Chinesinnen in Polizei-Uniform sorgen für Mille Miglia-Feeling
Ansonsten sorgte ein Heer von Polizisten, dass die Kreuzungen der Rallye-Strecke abgesichert waren. Und als dann auch noch schicke Chinesinnen in Polizei-Uniform die Rallye an Kreuzungen bei Rot durchlotsten, da kam sogar ein bisschen Mille Miglia-Feeling auf.
Mit dabei Renn-Legende Jacky Ickx im VW Rallye-Käfer. Ex-Rallye-Beifahrer Christian Geistdörfer fuhr im eigenen Austin Morris Minor Pick up. Markus Nehls, bei Volkswagen in China für den Motorsport und die klassischen Autos zuständig, reiste standesgemäß im Käfer. Boris Helms von Mercedes-China pilotierte eine S-Klasse, den einst Arbeitgeber-Präsident Hans-Martin Schleyer fuhr. Gewonnen wurde die Rallye-Premiere in China von Christian Geistdörfer im kleinen Austin Pick up.