Renault 19 (1988-1995): Nach 30 Jahren fast verschwunden

Renault 19 (1988-1995)
:
Nach 30 Jahren fast verschwunden

© Renault 19 Bilder

Erinnern Sie sich an den Renault 19? Der 1988 präsentierte Kompakte überbot den Golf bei Variabilität und fast sogar bei den Verkaufszahlen, ist aber heute fast verschwunden. Rückblick oder Nachruf?

Kompletten Artikel anzeigen

Ist ein recht biederer französischer Kompakter aus den Neunziger-Jahren wert, aufgehoben zu werden? Die meisten Menschen denken vermutlich, dass er es nicht ist. In Deutschland waren am 1. Januar 2017 noch 6.562 Renault 19 angemeldet. Verkauft hat Renault in Deutschland nach eigenen Angaben über 460.000 R19. Das heißt: über 98 Prozent der jemals in Deutschland verkauften Renault 19 sind ausgewandert, verunfallt oder verschrottet.

Verkaufserfolg auf Golf-Niveau

Und das, wo der Kompakte kurz sogar den Golf überholte: In den neuen Bundesländern war er nach der Wiedervereinigung beliebter als der Konkurrent aus der BRD. Das lag vermutlich auch daran, dass der Golf zum Zeitpunkt des Mauerfalls mit seinem Premierenjahr 1982 ein, nun ja, sehr ausgereiftes und wohlbekanntes Auto war. Mit entscheidend für den Markterfolg zwischen Harz und Oststee war sicher auch, dass Renault mit dem Aufbau eines Händlernetzes schneller war. Gut möglich, dass der ein oder andere Käufer seinen Wartburg oder Trabant für einen R19 Chamade in Zahlung gab – die Stufenheckversion war in Westdeutschland sonst eher nicht der Knaller.

© Achim Hartmann
Top 10 Ranking Oldtimer mit H-Kennzeichen Der Käfer ist Deutschlands Oldtimer-Liebling

Cabrio von Karmann

Interessanter war da schon das Cabrio. Der bei Karmann in Rheine gebaute Viersitzer hat keinen Überrollbügel und damit der Konkurrenz etwas voraus: Ford Escort, Opel Kadett und VW Golf Cabrio konnten zu dieser Zeit nicht ohne das karosserieversteifende Element. Das Cabrio kam 1991, als der Golf II so langsam in die Rente fuhr und das Golf III Cabrio noch nicht da war.

Motoren: 16V und Turbodiesel

© Renault

R19 16V: 135 PS, 212 km/h.

Im selben Jahr steckte Renault dem R19 einen Vierventil-Motor unter die Haube. Der 1,8-Liter brachte 135 PS und den Kompakten auf 212 km/h. Das war sicher auch ein Verdienst des günstigen Cw-Werts von 0,31. Ansonsten leisteten die Motoren 59 bis 109 PS, das war damals in der Kompaktklasse normal. Recht beliebt war der kräftige, sparsame und laufruhige Turbodiesel mit 90 PS. Das langte bei rund 1.100 Kilogramm Leergewicht für ein ordentliches Temperament. Doch vermutlich sind die Diesel wegen hoher Steuersätze und strenger Plakettenregelungen ohnehin längst ausgewandert. Darum ist der Rückblick auch ein Nachruf; viele R19 haben nicht überlebt.

Fazit

Der R19 war übrigens der letzte Renault mit einer Ziffer als Modellnamen. Danach kam der Mégane. Doch für diese Geschichte haben wir noch ein paar Jahre Zeit.

Dieser Artikel kann Links zu Anbietern enthalten, von denen auto motor und sport eine Provision erhalten kann (sog. „Affiliate-Links“). Weiterführende Informationen hier.

Meist gelesen 1 Antonelli erhält Mercedes-AMG GT63 als Dienstwagen F1-Star trickst PS-Limit für Fahranfänger aus 2 Was tun mit dem Ford-Ölbad-Zahnriemen? Alles zu Ford-Problemmotoren mit Ölbad-Zahnriemen 3 Zukunft von Alfa Romeo und Maserati Stellantis prüft Trennung von Alfa und Maserati 4 KGM Tivoli Nomad (2025) Günstig wie ein Dacia Duster, aber besser ausgestattet 5 Wechsel-Probleme bei Hamilton, Hülk und Sainz Wann schlagen die Oldies zu?
Mehr zum Thema Oldtimer