Erinnern Sie sich noch an den Ratzinger-Golf? Deutschland hatte einen Papst und ein Zivi seinen Golf. Benjamin Halbe hatte den Kompaktwagen im Januar 2005 bei einem Siegener Autohaus gekauft. Ein ganz normaler Golf IV in Metallicgrau, 115 PS, 75.000 Kilometer gelaufen, für 10.000 Euro. Als Erstbesitzer steht "Josef Kardinal Ratzinger" im Fahrzeugbrief. Nachdem Ratzinger Papst wird, stellt Halbe seinen Golf auf Ebay ein. Am Ende bietet ein Online-Casino in den USA 188.938,88 Euro.
So teuer wird es nicht jedes Mal, wenn ein Auto mit prominentem Vorbesitzer verkauft oder versteigert wird. Manchmal hat der berühmte Name sogar fast keinen Effekt auf den Preis. Das kommt auch ein wenig auf das Auto an.
Steve McQueens Ferrari 275 GTB/4
Sechziger-Jahre-Ferrari sind teuer und oft genug saß ein Prominenter am Steuer. RM Sotheby's versteigerte am 19.08.2023 in Monterey einen Ferrari 275 GTB/4 mit Scaglietti-Karosserie, der vier Jahre lang Steve McQueen gehörte. Der Schauspieler, bekannt unter anderem aus Bullitt, besaß vier Ferrari. Einer davon, ein sehr seltener NART-Spyder, wurde bei einem Auffahrunfall an einer Ampel in Malibu beschädigt, weshalb McQueen im Dezember 1967 den 275 GTB/4 kaufte.

Er ließ das Coupé von Lee Brown umlackieren, die Speichenfelgen seines NART Spyder montieren und einen Außenspiegel auf dem linken Vorderkotflügel anbringen. Brown hatte auch den Bullitt-Mustang umgebaut. Nach vier Jahren verkaufte McQueen das 12-Zylinder-Coupé an seinen Schauspielerkollegen Guy Williams ("Zorro", "Lost in Space"). Der Ferrari wechselte anschließend mehrmals den Besitzer, wurde zum Spyder umgebaut, um 2010 herum bei Ferrari restauriert und wieder in jener Farbe lackiert, die McQueen bei Lee Brown in Auftrag gegeben hatte: Chianti Red. Das Auto war im Oktober 2013 während einer Sonderausstellung im Ferrari-Museum zu sehen, 2016 beim Concorso d'Eleganza an der Villa d'Este und in diversen Zeitschriftenartikeln.