Ein seltener SpyderWerks-Umbau auf Basis eines Porsche 928 blieb bei einer Auktion in Kalifornien unverkauft. Das Einzelstück kombiniert originale V8-Technik mit einem ungewöhnlichen Roadster-Design.
Am 18. März 2025 kam bei Mecum Auctions in Glendale, Arizona, ein ungewöhnliches Einzelstück unter den Hammer: ein SpyderWerks-Umbau auf Basis eines Porsche 928. Die Firma SpyderWerks, in den 1990er-Jahren aktiv, ersetzte die komplette Karosserie des Coupés durch ein selbst entworfenes Roadster-Layout. Rundliche Linien, eine flache Front mit Rundscheinwerfern und eine geschwungene Heckpartie kennzeichnen das neue Erscheinungsbild. Optisch erinnert das Fahrzeug an zeitgenössische Cabrio-Konzepte wie den Mazda MX-5 – nutzt jedoch die Technik eines Oberklasse-Sportwagens aus Stuttgart.
Technisches Fundament: Der Porsche 928
Der Porsche 928 wurde von 1977 bis 1995 produziert und war als Gran Turismo konzipiert – ein komfortabler, leistungsstarker Langstreckenwagen mit V8-Motor und Transaxle-Bauweise. Letztere beschreibt die Anordnung von Frontmotor und hinterem Getriebe, was zu einer ausgeglichenen Gewichtsverteilung führt. Je nach Baujahr leistete der 5,0-Liter-V8 im Porsche 928 bis zu 350 PS. Das Design galt als avantgardistisch, mit versenkten Klappscheinwerfern und fließenden Linien, die einen klaren Bruch mit der 911-Tradition darstellten. Der 928 wurde 1978 sogar zum "Auto des Jahres" gewählt – als bisher einziger Sportwagen.
Im Falle des SpyderWerks-Umbaus bildet ein 1987er-928 die technische Basis. Das Fahrzeug verfügt über den damals aktuellen 5,0-Liter-V8, ein Automatikgetriebe und die charakteristische Transaxle-Konstruktion. Auch Achsen, Bremsanlage und große Teile der Elektronik stammen aus dem Porsche-Regal.
Innenraum mit Porsche-DNA
Der Umbau beschränkt sich außen auf die Karosserie – innen blieb der Porsche weitgehend erhalten. Ledersitze, Mittelkonsole, Armaturen und Automatik-Wählhebel entsprechen dem Original. Lediglich das serienmäßige Lenkrad wurde durch ein kleineres Modell von Momo ersetzt. Auch die Türverkleidungen erhielten dezente Modifikationen. Die Laufleistung beträgt laut Mecum Auctions 5.714 Meilen – rund 9.195 Kilometer.
Unfallwagen mit Seltenheitswert
Trotz der geringen Kilometerzahl konnte das Fahrzeug bei der Auktion keinen neuen Besitzer finden. Der Mindestpreis von 15.000 US-Dollar (13.900 Euro) wurde nicht erreicht. Ausschlaggebend dürften zwei Faktoren gewesen sein: Zum einen weist der Wagen laut Auktionshaus einen reparierten Unfallschaden auf und wird daher mit einem "Salvage Title" gelistet. Zum anderen ist das eigenwillige Design kein klassischer Porsche-Look, sondern polarisiert.
Umbauten auf Basis des Porsche 928 sind selten – besonders solche mit eigenem Karosseriedesign. Laut classic.com schwankt der Marktwert solcher Fahrzeuge erheblich: Einige hochwertige Modifikationen erzielen Preise über 50.000 US-Dollar, andere bleiben deutlich darunter. Die geringe Stückzahl des SpyderWerks-Umbaus erschwert eine präzise Bewertung. Auch ist unklar, wie viele Exemplare überhaupt gebaut wurden. In der Auktion wurde das Fahrzeug unter dem Vermerk "The Bid goes on" weitergeführt – es bleibt also verfügbar.
Fazit
Der SpyderWerks-Roadster kombiniert ein eigenes Design mit echter Porsche-Technik. Doch das Konzept trifft nicht jeden Geschmack – und ein Unfalltitel erschwert zusätzlich den Verkauf. Trotz des einzigartigen Charakters bleibt das Einzelstück bislang ohne Käufer.
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