Die Bandbreite einer Automobilbaureihe, sie hat eine neue Dimension. Bei Mercedes reicht sie nun von den 75 Pferdestärken und 42.636 Mark des bäuerlichen 200 D bis zu jenen ganz frischen, auf dem Pariser Salon erstmals präsentierten 326 PS und 134.520 Mark, die der 500 E, "Star von Paris" (Mercedes-Pressemitteilung), künftig in den Raum stellt. Das rechte Auto zur rechten Zeit? Wohl kaum. Doch mehr als praktischer Nutzen zählt auch hier der Imagewert, der durchaus bis zum braven Diesel abstrahlen mag. Außerdem zeigt das Projekt, was machbar ist, wenn Mercedes-Techniker und solche von Porsche in schwäbischer Solidarität zusammen tüfteln. Denn Porsche war beteiligt am Über-Mercedes 500 E, konstruktiv in der Anpassung des mächtigen Achtzylinders, auch bei der Fahrerprobung in der Entwicklungsphase des ungestümen Biedermanns. Und Porsche wird auch weiterhin beschäftigt sein: Der 500 E ist der erste Mercedes, der – vorwiegend in Handarbeit – aus Kapazitätsgründen beim Teil-Rivalen Porsche montiert wird. Ein rundes Dutzend Autos soll pro Tag in Zuffenhausen entstehen – mit angelieferten Rohkarossen aus Sindelfingen, die hier modifiziert, bei Mercedes lackiert werden und schließlich wiederum in Zuffenhausen zur Endmontage kommen. Auslieferung bleibt Sindelfingen – das wäre ja noch schöner.
