Original-Test: Ford Thunderbird

Original-Test Ford Thunderbird
Kraftvoller Straßenkreuzer

Amerika ist nicht nur ein großes Land – es ist ein großartiges Land. Sowohl die geografischen Dimensionen als auch die gedanklichen Dimensionen sind dort größerer Art als bei uns. Nicht einmal die räumliche Enge der Großstädte, unter der Nordamerikas Metropolen kaum weniger leiden als Europas (wenn man auch im Bau innerstädtischer Schnellstraßen schon erheblich weiter ist), hat daran etwas ändern können: die USA-Automobile, Erzeugnisse der größten Automobilfabriken, die es auf der Welt gibt, sind fast durchweg viel größer, viel schwerer und viel stärker als jene Fahrzeuge, die wir als ernstzunehmende Autos ansehen und täglich benutzen. Ein Thunderbird – nach amerikanischen Begriffen so etwas wie ein "Sportwagen" – wiegt etwa zwei Tonnen und ist 5,20 Meter lang. Sein 6,4 Liter-Motor kostet 920 Mark Kraftfahrzeugsteuer im Jahr und verbraucht 20 bis 25 Liter Benzin pro 100 km.

Unserem Kleinbürgerverstand jagen solche Zahlen Schreckensbilder einer ständig geleerten Brieftasche ein, wenn wir nicht gerade jenen Berufsgruppen angehören, die das verdiente Geld nur mit Mühe wieder loswerden können. In Amerika kann sich nicht gerade jeder, aber doch beinahe jeder ein solches Auto leisten. Sonst würde es Ford nämlich nicht in großer Stückzahl serienmäßig produzieren.

75 Jahre ams Ford Thunderbird
Julius Weitmann