Dieter Klein ist Fotograf und seine größte Leidenschaft sind verlassene Autos. Um diese aufzuspüren, durchquert er ganz Europa und durchsucht auch noch den letzten Winkel der USA. Er findet seine Schätze in unscheinbaren Hinterhöfen, vor aufgegebenen Holzhäusern und dort, wo früher kein Wald war – aber jetzt ist. Wenn beindicke Bäume aus der Front des Autos ragen, bekommt der Betrachter einen Eindruck davon, wie lange das Auto dort schon stehen muss.

Von der Natur verschlungen
So zeigen die Bilder in Dieter Kleins Buch "Lost Wheels – Atlas der vergessenen Autos" deutlich den Prozess, wie sich die Natur ihren Raum zurückerobert und die Autos dabei langsam verschlingt. Einige Modelle sehen noch so aus, als könne man sie mit etwas Aufwand wieder fahrtauglich machen, andere sind mit Moos und Gras überzogen und scheinen Teil einer märchenhaften Schlummerwelt zu sein. Bei einem DKW F89 Meisterklasse ist das komplette Armaturenbrett von einem dicken Pelz aus Gras überwuchert – das wirkt beinahe schon modern und ökologisch wertvoll.

Marke, Modell, Land
Unter den von Klein fotografierten Autos sind Modelle von Porsche und Cadillac, ein irgendwo in Deutschland vergessenes Fludamobil S7 in seiner dreirädrigen Ausführung, ein versinkendes Oldtimer-Spalier in einem dunklen französischen Wald oder ein Ford Panel Truck samt verwittertem Wohnanhänger in der Wüste Nevadas. Zu jedem Auto liefert der Fotograf Marke, Modell und Baujahr oder Bauzeitraum.

Insgesamt 160 Farbfotos auf 208 Seiten enthält das Hardcover-Buch "Lost Wheels – Atlas der vergessenen Autos", die Texte sind auf Deutsch und englisch. Es ist beim Verlag teNeues erschienen und kostet 39,90 Euro.