Klaus Kienle: Weltbekannter Mercedes-Restaurator verstorben

Klaus Kienle ist tot
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Weltbekannter Mercedes-Restaurator verstorben

© Hardy Mutschler

Klaus Kienle ist tot. Der bekannte Mercedes-Restaurierer stand zuletzt wegen gefälschter 300 SL unter Betrugsverdacht.

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Am Dienstagabend (1.4.2025) erfuhr sein Umfeld, dass Klaus Kienle verstorben sei. Der Gründer von Kienle Automobiltechnik sei tot in seinem Haus gefunden worden. Die "Stuttgarter Zeitung" schreibt unter Berufung auf "mit dem Vorgang verbundene Kreise", dass er eines natürlichen Todes gestorben sei. Kienle wurde 77 Jahre alt. Er hinterlässt zwei Söhne.

Gründer der Kienle Automobiltechnik GmbH

Klaus Kienle hatte aus einer Garage heraus einen weltweit anerkannten Restaurierungsbetrieb für hochwertige Oldtimer aufgebaut. Die 1984 gegründete Kienle Automobiltechnik GmbH in Heimerdingen bei Stuttgart galt als Spezialist für 300 SL Flügeltürer und den Mercedes 600. Die Firma hatte zuletzt bis zu 80 Mitarbeiter, darunter Spezialisten für Karosseriebau, Elektrik, Sattlerei und Motoreninstandsetzung.

Kienle handelte außerdem mit hochwertigen Oldtimern. Die teils prominente Kundschaft kam aus der ganzen Welt. Unter anderem hatte der ehemalige Ferrari-F1-Teamchef und FIA-Präsident Jean Todt einen 300 SL Roadster und einen 300 SL Flügeltürer bei Kienle restaurieren lassen. Auch der Sultan von Johor war Kunde bei Kienle.

Ende Oktober 2023 hatte die Kienle Automobiltechnik GmbH Insolvenz angemeldet. Zum 1. Februar 2024 hatte die Mercedes-Benz Heritage GmbH für 3,05 Millionen Euro 25 Mitarbeiter, Ersatzteile und Werkzeuge des insolventen Restaurierungsbetriebs übernommen.

© SWR
Kienle Insolvenzverfahren und Betrugsvorwürfe Die Hintergründe zur Kienle-Doku

Durchsuchung und Ermittlungen

Anfang 2023 war der Betrieb in den Fokus der Justiz geraten: Am 31. Mai 2023 durchsuchten Beamte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg und der Staatsanwaltschaft Stuttgart wegen des Verdachts "des gewerbsmäßigen Betrugs mit dem Verkauf von gefälschten Oldtimern" den Firmensitz und die Wohnräume der drei Geschäftsführer. Bei der Durchsuchung wurden Autos, Teile und Unterlagen beschlagnahmt. In einer Dokumentation zum Fall Kienle, die der SWR Mitte Oktober 2024 ausgestrahlt hat, hatte sich Kienle erstmals öffentlich zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen geäußert.

Die Ermittlungen dauerten an, erklärte das Landeskriminalamt zuletzt auf Nachfrage. Klaus Kienle wird sich nicht mehr vor Gericht verteidigen können.

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