Sie seien günstig zu kaufen, teuer im Unterhalt und kompliziert zu reparieren, erzählt der Volksmund über große Jaguar-Limousinen. Man solle immer zwei bereit halten, weil einer immer in der Werkstatt stünde. Aha. Haben wir jetzt wirklich alle Klischees bedient? Schauen wir lieber mal genauer hin, denn die Limousinen der Serie 3 haben einen genaueren Blick verdient.
Pininfarina-Design und Einspritzanlage
Zwei wesentliche Merkmale unterscheiden den Jaguar XJ Series III von seinem Vorgänger, der Seris II: Die Karosserie war von Pininfarina stilistisch überarbeitet worden und der 4,2-Liter-Sechszylinder bakem statt Vergaser eine Einspritzanlage. Das half der Leistung auf die Sprünge: 250 statt 168-DIN-PS gab Jaguar nun an. Der Reihen-Sechszylinder basiert auf dem XK-Motor, die Konstruktion der Hinterachse mit Hilfsrahmen und innen liegenden Bremsscheiben ist mit jener im E-Type verwandt.
Aufwendige Konstruktion, hoher Komfort

Die aufwendige Konstruktion bietet einen hohen Komfort, benötigt dafür jedoch aufmerksame Wartung – und beim Wechsel der Bremsscheiben etwas mehr Aufwand. Das gilt natürlich erst recht für Arbeiten am 12-Zylindermotor. Nicht selten haben manche Besitzer kostspielige Routinearbeiten wie das Wechseln der Zündkerzen oder das Einstellen des Ventilspiels herausgezögert oder sind mit dem Jaguar länger schnell gefahren als ihm gut tat. Denn der Sechszylinder ist ein Langhuber und der 12-Zylinder sorgt für eine gewaltige Hitzeentwicklung unter der formschönen Haube. Beides kann dazu führen, dass der Motor Stress gerät, der sich später rächt. Läuft der Jaguar und ist er gut gewartet, entschädigt er mit sanftem Komfort und edlem Innenraum. Das Ganze gibt es zum Preis eines neuen Kompakten – jedoch nicht zu dessen Unterhaltskosten. Mitte der 80er wurde außerdem die Qualität besser. Dennoch lohnt es sich heute, beim Kauf genauer hinzuschauen. Genauso ist es übrigens bei Vorurteilen.