Mit seinen runden Scheinwerfern in den geschwungenen Kotflüglen und dem vertikalen Chromgrill an der Front wirkt ein Jaguar Mk 2 wie ein typischer Oldtimer. Niemand wird diesem Auto das H-Kennzeichen absprechen. Er dürfte es ohnehin schon viel länger tragen, als es das Kennzeichen gibt – selbst späte Exemplare der von 1959 bis 1969 produzierten Baureihe waren fast schon reif für H-Nummer, als die am 1. Juli 1997 zum ersten Mal zugeteilt wurde.
Ein Motor wie ein britischer Gentleman

Chromstoßstangen und Drahtspeichenräder mögen täuschen, aber der Mk 2 ist ein sportliches Auto, das flotter fährt als manche jüngere Limousine. Das liegt zum einen am aufwendigen Fahrwerk, das gekonnt Komfort mit Präzision verbindet, aber vor allem am Motor: Speziell der empfehlenswerte 3,4 Liter hat mit 210 PS genügend Schmackes für eine flotte Runde über die Hausstrecke. Dabei bleibt der Motor dank frühen Drehmoments stets souverän und dank des einem Reihensechszylinder eigenen, perfekten Massenausgleichs stets so kultiviert wie ein britischer Gentleman. Kein Wunder, dass die britische Polizei gern Jaguar Mk 2 fuhr: Jaguar Experte und Buchautor Nigel Thornley schätzt, dass 80 Prozent aller englischen Polizeireviere mindestens eine Jaguar Limousine im Fuhrpark hatten. Dass der Mark 2 auch bei Gegenspielern der Polizei geschätzt war, zeigte der rote Mark 2 aus dem Film Buster (1988) – mit Phil Collins in der Rolle des Posträubers Ronald „Buster“ Briggs!
Limousine für den Motorsport
Auch im Motorsport war der Mk 2 erfolgreich: Zu den Highlights gehörten der Gewinn der Tourenwagen-EM 1963 durch Peter Lindner und Peter Nöcker sowie vier Siege bei der Tour de France. Ebenfalls 1963 fuhr ein nur leicht modifiziertes Modell in Monza vier internationale Geschwindigkeitsweltrekorde ein.