Porsche 928 S Gemballa: Breitbau-Tuning der 80er

Porsche 928 S Gemballa Widebody
:
Teurer Tuning-Porsche der 80er im Neuzustand

Porsche 928S Gemballa (1981) © RM Sotheby's 18 Bilder

RM Sotheby's hat in Miami einen Porsche 928 S mit Gemballa-Widebody im Neuwagenzustand verkauft. Doch das Heck des 80er-Jahre-Tuning-Autos wirft Fragen auf.

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Breite Backen, BBS-Räder, Leder-Interieur: Gemballa pimpte ab 1981 Porsche, schuf mit Autos wie dem Avalanche auf Basis des 911 Turbo oder mit dem 928 Widebody Tuning-Ikonen der 80er-Jahre.

Bei RM Sotheby’s kam am 28. Februar 2025 in Miami eine solche Tuning-Ikone unter den Hammer: Das Auktionshaus hat einen 928 S mit dem Widebody-I-Umbau von Gemballa versteigert. Der Tuner mit Sitz in Leonberg bei Stuttgart verpasste dem Achtzylinder-Sportwagen aus Zuffenhausen breite Backen, stellte ihn auf BBS-Kreuzspeichenräder und schrieb seinen Namen auf die Heckschürze – statt PORSCHE steht dort GEMBALLA. Im Jahr 1985 wurde der Tuner offiziell zum Hersteller.

Der Schriftzug des Tuners aus Leonberg findet sich auch auf dem beigen Lederlenkrad. Die Instrumente haben elfenbeinfarbenen Hintergünde, der ab Werk höhenverstellbare Instrumentenkasten ist beledert. Gemballa war bekannt für hochwertige Leder-Interieurs und aufwendige Elektronik wie LCD-Anzeigen und Stereoanlagen.

Serienmäßiger 4,7-Liter-V8

Unverändert blieb der 300 PS starke 4,7-Liter-Achtzylindermotor im Bug des Sportwagens. Ein Dreigang-Automatikgetriebe, das Porsche von Mercedes-Benz bezog, übernimmt die Kraftübertragung. Nicht wenige 928-Kunden bestellten ein Automatikgetriebe.

© Hans-Dieter Seufert
Porsche 928 im Test Sportwagen oder doch eher Luxuscoupé?

Wann der 1981 produzierte Porsche 928 S zum Gemballa wurde, geht aus der Beschreibung nicht hervor. Den 928 S4 mit den breiten Heckleuchten, die dieses Auto hat, gab es ab Modelljahr 1987.

Viel gefahren wurde der weinrote Transaxle-Sportwagen jedenfalls nicht: 171 km zeigt das mechanische Zählwerk im Tachometer an. Der Innenraum wirkt auf den Bildern entsprechend unbenutzt. Ein paar Falten im Leder zeigen jedoch, dass dies kein Neuwagen ist. RM Sotheby’s hatte den Wert des Autos im Vorfeld der Auktion auf 125.000 bis 175.000 US-Dollar geschätzt, umgerechnet rund 120.000 bis 168.000 Euro. Für 126.000 US-Dollar, umgerechnet 120.960 Euro, wurde der Tuning-Porsche am Ende verkauft – inklusive Aufgeld.

Fazit

RM Sotheby’s hat am 28. Februar 2025 in Miami eine Tuningblüte der 80er-Jahre versteigert: Der Porsche 928 S mit Gemballa-Umbau und S4-Heck hat nur 171 Kilometer auf dem Tacho. Weinroter Lack und beiges Lederinterinteur wirken eher gediegen, der Widebody-Umbau ist Geschmackssache. Wann der Porsche umgebaut wurde, und warum er praktisch nicht gefahren wurde, ist unklar. Der ambitionierte Schätzpreis wurde inklusive Aufgeld knapp erreicht. Ein serienmäßiger Porsche 928 S kostet auf dem deutschen Markt etwa ein Drittel dessen, was RM Sotheby’s als Schätzpreis aufruft.

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