Gaylord-Zeppelin Gladiator: Unikat von 1957 aufgetaucht

Gaylord-Zeppelin Gladiator
Sportwagen-Einzelstück von 1957

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Einmal Friedrichshafen – USA und wieder zurück: Für diesen Weg benötigte der Gaylord Gladiator etwa 60 Jahre. In Auftrag gegeben hatten den Sportwagen zwei reiche Brüder aus den USA: Ed und Jim Gaylord wollten das beste Auto der Welt bauen. Den Auftrag, einen Sportwagen der Superlative zu bauen, gaben sie Mitte der 1950er-Jahre der Fahrzeuginstandsetzung Friedrichshafen (FiF). Die FiF arbeitete über ein Jahr lang an dem Auto.

Ein Auto zum Preis zweier Flügeltürer

Das fertige Auto und ein Chassis bekamen 1958 die Brüder Gaylord. Drei Chassis sollen entstanden sein, eines davon gilt bis heute als verschollen. Geplant war eine Kleinserie von 25 Fahrzeugen, doch der Gladiator wurde zu teuer: Er hätte 17.500 US-Dollar kosten müssen. Bei einem Dollarkurs von 4,20 Mark hätte das 73.500 D-Mark entsprochen – oder dem Neupreis von zwei Mercedes 300 SL Flügeltürer.

Die Ausstattung war dafür üppig: Die Fenster bewegen sich ebenso elektrisch wie die Sitze, die Servolenkung ist einstellbar und eine Klimaanlage kühlt den edlen Innenraum. Die Instrumente mit ihren liebevoll gestalteten Zeigern sind ebenso einzeln angefertigt wie die Außenspiegel. Im Kofferraum lagert das Ersatzrad auf einem Schlitten, Ersatzbirnchen liegen in einem eigenen Köfferchen bereit. Sogar das Coupédach kann auf Knopfdruck im Kofferraum versenkt werden. Jede einzelne Detaillösung ist extrem aufwendig.

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Einzelstück im Zeppelin Museum

Nachdem der heute noch erhaltene Gladiator bei einer Restaurierung fast in den Auslieferungszustand versetzt wurde, kam er zu einem Sammler nach Arizona. Anfang 2017 wurde er dem Zeppelin Museum zum Kauf angeboten – die FiF war irgendwann Teil des Zeppelin-Konzerns geworden. Der kaufte das Einzelstück mitsamt Chassis, Ersatzteilen und Konstruktionszeichnungen. Seit Mai steht der Gladiator als Dauerleihgabe im Zeppelin Museum.