Einer von acht Ford GT40 von 1966 war jetzt in der Auktion – das Auto ist in Le Mans und Sebring Rennen mitgefahren. Es hat deutlich mehr eingebracht als erwartet.
Ein Ford GT40 Mk II von 1966 war jetzt bei RM Sotheby’s in der Auktion. Das Modell ist eins von nur acht gebauten Exemplaren. In den frühen 1960er-Jahren dominierte Ferrari die 24 Stunden von Le Mans, Ford war mit seinem GT40X Mk. I unterlegen. 1965 belegte Ferrari in Le Mans die ersten drei Plätze, was Ford zu viel war. Die Ford-Verantwortlichen schickten unfertige GT40s zu Shelby American. Für den GT40 Mk II sollten die Rennsport-Spezialisten von Shelby unter anderem den Big-Block-NASCAR-427-V8-Motor für Langstreckenrennen modifizieren – natürlich so, dass er in den GT40 passte. Der im Vergleich zum Vorgänger größere Motor erforderte zusätzliche Kühllufteinlässe im Bereich der Schultern und Bremskühl-Lufteinlässe auf dem Heckdeckel. Insgesamt mussten die Ingenieure von Shelby die komplette Aerodynamik überarbeiten.
Der von RM Sotheby’s verauktionierte GT40 Mk II hat die Fahrgestellnummer P/1032. 1966 fuhren die US-Amerikaner Walt Hansgen und Mark Donohue das Auto für das Team Holman-Moody bei den 12 Stunden von Sebring auf Platz drei – auch die ersten beiden Plätze belegte Ford. Tragischerweise starb Walt Hansgen bei einem Unfall während eines Testwochenendes für das Rennen in Le Mans auf einem anderen Chassis. Donohue trat aber mit dem Auto 1966 in Le Mans an – wieder für Holman-Moody. Der GT40 hatte schnell große Schwierigkeiten, kam nie über Platz 30 hinaus. Er verlor seine Heckverkleidung und musste nach nur zwölf Runden ausscheiden. Für Ford war 1966 aber ein epochales Le-Mans-Jahr: Die US-Amerikaner holten die Plätze eins, zwei und drei und hatten damit die Le-Mans-Vormachtstellung von Ferrari für Jahrzehnte gebrochen.
Ausstellungsberühmtheit nach kurzer Rennkarriere
Trotz seines unglücklichen Endes in Le Mans erlangte der GT40 Mk II mit der Fahrgestellnummer P/1032 Berühmtheit. Nach 1966 stand er auf verschiedenen Ausstellungen in Europa und den USA. 1968 hat dann mit Anton "Tony" Hulman Jr. der damalige Eigentümer des Indianapolis Motor Speedway das Auto für die auf dem Rennstreckengelände befindliche Ausstellung gekauft. In der Zwischenzeit hatte der Ford bereits mehrfach eine neue Lackierung bekommen.
Der rechtsgelenkte Ford GT40 hat als Rennwagen einen puristischen Innenraum und keinen Beifahrersitz. Das Interieur ist aus dem Jahr 1966.
Mitte der 2000er-Jahre entschloss sich Ford, dem GT40 Mk II Fahrgestellnummer P/1032 seine originale Le-Mans-Lackierung von 1966 zu verpassen. Den Job hat ein Team aus ehemaligen Mitarbeitern übernommen, die 1966 noch mit den originalen Autos zu tun hatten – ehrenamtlich. Jetzt sieht dieser spezielle GT40 Mk II zwar aus wie seine sieben Modellgeschwister, ist aber technisch ein Unikat. Während die anderen eine umfangreiche Rennhistorie aufbauen konnten und deshalb von ihren Teams permanent technische Updates bekamen, blieb Chassis-Nummer P/1032 nach seinen beiden Rennteilnahmen technisch unverändert auf dem Stand von 1966. Heute macht ihn das zu einem ursprünglichen und einzigartigen Exemplar unter den acht je gebauten GT40 Mk II.
13,2 Millionen Dollar
Die Auktion zum Ford GT40 Mk II mit der Fahrgestellnummer P/1032 hat RM Sotheby’s am 27. Februar 2025 in Miami/Florida durchgeführt. Die Auktionatoren hatten mit einem Erlös in Höhe von 8 bis 11 Millionen Dollar (7,68 und 10,56 Millionen Euro) gerechnet. Der Hammer fiel aber erst bei 13,2 Millionen Dollar (12,2 Millionen Euro) – die Originalität des Fahrzeugs hat anscheinend den ein oder anderen Interessenten überzeugt.
Fazit
Der Ford GT40 Mk II ist ein legendäres Rennauto – mit ihm holte Ford 1966 in Le Mans den Dreifach-Sieg und demütigte Ferrari für Jahrzehnte. RM Sotheby’s hat Ende Februar 2025 eins von den acht je gebauten Originalen verkauft. Es fuhr 1966 in Sebring und Le Mans mit – schied in Le Mans allerdings bereits nach zwölf Runden aus.
Das frühe Ausscheiden beendete die Rennkarriere des GT40 Mk II mit der Fahrgestellnummer P/1032 – und sorgte so dafür, dass das Auto als einziges von den acht je gebauten auf dem Stand von 1966 technisch unverändert blieb. Bei der Auktion am 27. Februar 2025 sollte es zwischen 8 und 11 Millionen Dollar (7,68 und 10,56 Millionen Euro) einbringen. Die Originalität des Autos scheint die Interessenten aber überzeugt zu haben: Das seltene Rennauto ging für 13,2 Millionen Dollar (12,2 Millionen Euro) weg.
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