Der schönste Fake der Welt: Ferrari 250 SWB Revival

Ferrari 250 SWB Revival
:
Der schönste Fake der Welt

GTO Engineering Ferrari 250 SWB Revival Replica © GTO Engineering 15 Bilder

Die Firma GTO Engineering tut Auto-Fans einen riesen Gefallen. Schließlich liebt so gut wie jeder den klassischen Ferrari 250 GT, aber selten sieht man einen. Zeit für eine Lösung des Problems.

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Stellen Sie sich mal vor, Sie fahren mit einem der teuersten Klassiker der Welt für den Wocheneinkauf zum Vollsortimenter. Zurück am Auto stellen Sie fest: Oh, da hat der Nachbar seine Tür wohl zu beherzt aufgestoßen. Um da nicht in eine existentielle Krise zu verfallen, braucht es schon ein zwei bis drei Finger dickes Nervenkostüm. Oder: Sie zucken einfach mit den Schultern, werfen Ihre Einkäufe auf den Beifahrersitz, steigen ein und brausen unbeeindruckt los. Unvorstellbar? Na dann warten Sie mal ab.

© GTO Engineering

Der darf tatsächlich gefahren werden, und muss nicht in einer Garage der Steigerung des eigenen Wertes harren.

Gut, komplett gleichgültig wird man einem Kratzer als Autoliebhaber wohl nie gegenüberstehen. Das Team von GTO Engineering verwirklicht dennoch Ihren Traum vom Ferrari 250 GT SWB als Daily Driver. Unter dem Titel 250 SWB Revival entsteht eine wunderschöne Replik, deren Verschleiß dem Besitzer kaum gleichgültig sein dürfte, der aber dennoch nicht in derselben Liga spielt wie beim Original. Allein die Versicherungsunternehmen verbieten teilweise den Einsatz im Straßenverkehr, um sich vor etwaigen Millionen-Zahlungen zu schützen. Bei Lichte betrachtet ein ziemlich absurdes System.

Großartigster GT der Welt

Die konkrete Vorlage für den Nachbau ist der 250 GT SWB Berlinetta Competizione, von dem etwa Sir Stirling Moss sagte, es sei der großartigste GT der Welt. Jenes Auto mit der acht Zoll kürzeren Karosserie, das 1960 auch in Le Mans und Spa siegte. Entsprechend groß sind die Fußstapfen, in die das Team tritt. Doch GTO Engineering versteht sich als Fachbetrieb zur Restauration und Aufbereitung klassischer und zeitgenössischer Ferrari-Modelle bestens auf die Materie.

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Hier verstecken sich eine Klimaanlage, ein Radio und ein USB-Anschluss. Alles so verbaut, dass kein Element das klassische Cockpit-Ambiente stört.

Als Basis für die Replik dienen originale technische Zeichnungen, denn auch das Fahrgefühl soll nah am Original liegen. Auf einem Rohrrahmen-Chassis entsteht aus Aluminiumblechen gefertigt die Karosserie. Wie in einem Konfigurator haben die Kunden freie Auswahl an Farben und weiteren Details. So können sie sich für die Berlinetta-Version mit reichlich Chrom entscheiden, oder die Wahl fällt auf die Competizione-Ausführung ohne Stoßstangen. Auch der Innenraum kann entweder rennsportlich oder alltagstauglich ausgelegt werden. Als Komfort-Extras verbauen die Briten eine Klimaanlage, ein Radio und einen USB-Anschluss. Aber keine Angst, nichts davon ist sichtbar, um das klassische Cockpit-Ambiente nicht zu stören. Die Luftausströmer der Klimaanlage sitzen im Nacken der Passagiere, die Unterhaltungselektronik wird unter den Armaturen angebracht.

Freie Hubraum-Auswahl

Ebenfalls nach originaler Vorlage – in diesem Fall jener von Goiacchino Colombo – entstehen bei GTO Engineering auch die V12-Motoren für den Ferrari-Nachbau. Hier können Sie nicht nur zwischen drei, dreieinhalb oder vier Litern Hubraum wählen, Sie können sich ein beliebiges Hubraum-Volumen für Ihre Maschine wünschen. Je nachdem, welches Einsatzgebiet dem Auto später zugedacht wird. Jedes einzelne Aggregat wird in bis zu 300 Stunden Handarbeit zusammengesetzt und an eine manuelle Schaltung mit vier oder optional fünf Gängen gekoppelt.

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Die V12-Motoren bauen die Briten selbst nach Originalvorlage. Den Hubraum darf der Kunde bestimmen.

Verzögert wird mit Scheibenbremsen, die der originale Ferrari 250 GT SWB übrigens als erstes Modell aus Maranello hatte. Fortschrittlich war der 60er-Jahre-Ferrari ohnehin. Mit seinen 280 PS und einem Spitzentempo von 240 km/h zählte der GT damals zu den schnellsten Autos der Welt. Kein Wunder, werden heute Preise von bis zu neun Millionen Euro aufgerufen. Was nun der Revival kostet, gibt GTO Engineering erst auf Anfrage bekannt. Ein richtiges Schnäppchen wird es wohl kaum sein, aber mit Sicherheit weitaus preiswerter als das Original.

Fazit

Es ist immer wieder eine Schande, dass automobile Klassiker und Ikonen weggesperrt werden. Um so dankbarer muss man für hervorragend gemachte Repliken wie jene von GTO Engineering sein.

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