Petition gegen geplantes Blei-Verbot in der EU

EU-Chemikalienverordnung REACH
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EU-Behörde will Blei verbieten

BMW 530 MLE (E12) Südafrika Restaurierung © 14 Bilder

Eine EU-Behörde will bleihaltiges Zinn verbieten, das für historisch korrekte Reparaturen benötigt wird. Eine Petition soll das verhindern.

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Die EU-Chemikalienbehörde ECHA plant laut der Fachzeitschrift Kfz-Betrieb, Blei in das Verzeichnis zulassungspflichtiger Stoffe aufzunehmen. Das Material wird unter anderem für die Reparatur von Kühlern, Elektrik und Karosserien historischer Autos genutzt.

Anhang XIV der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006

Eine Aufnahme in den Anhang XIV der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006, auch als "Verzeichnis zulassungspflichtiger Stoffe" bekannt, käme einem Verbot gleich. Betriebe, die Blei verwenden, müssten sich registrieren und nachweisen, dass keine gleichwertigen Alternativen zur Verfügung stünden, so der Bericht. Der bürokratische Aufwand wäre gewaltig und für Restaurierungsbetriebe nicht bezahlbar.

© Michael Orth
Mercedes W126 – Restaurierung im Realitäts-Check Lohnt sich die Restaurierung eines Oldtimers?

Das Restaurieren von Oldtimern mit historisch korrekten Materialien wie etwa bleihaltigen Zinnlegierungen würde damit praktisch unmöglich. "Dabei geht es um Legierungen wie Pb74 Sn25 Sb1 (Schwemmzinn), Pb65 Sn35 (Kühlerzinn) und Sn60 Pb40 (Elektrikzinn)", so Kfz-Betrieb.

Petition Nr. 0724/2023

Um das Verbot zu verhindern, hat der Sachverständige Dr. Ivo Rauch eine Petition gestartet. Die Petition mit der Nummer 0724/2023 wurde vom EU-Parlament veröffentlicht. Unterstützer können sich hier eintragen.

Fazit

Der Schutz von Umwelt und Gesundheit ist eine wichtige Sache. Und das Engagement der Europäischen Union, Gesundheitsgefahren zu vermeiden, ist aller Ehren wert. Doch es kann nicht sein, dass Restauratoren historische Kunst, Instrumente oder Autos nicht mehr erhalten können, weil die historisch korrekten Materialien nicht mehr zur Verfügung stehen. Eine Ausnahme von dem drohenden Verbot für den Erhalt europäischen Kulturerbes wäre dringend geboten.

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