Frühe Modelle des Citroën GS zeigen mit ihrer filigranen Linie und den Chromzierleisten um die Fenster sowie den filigranen Außenspiegeln tatsächlich noch eine gewisse Nähe zu Automobilen der 60er-Jahre. Premiere hatte das „Auto des Jahres 1971“ im Herbst 1970 auf dem Pariser Salon. Die Entwicklung des kompakten Citroën fand also in den 60er-Jahren statt, als die DS gerade erst Autowelt, nun ja, überrascht hat. Zur Einordnung: Erst zwei Jahre vor dem GS hatte Mercedes seinen /8 vorgestellt. Als GSA lief der kompakte Citroën übrigens noch bis 1986 – da endete bei Mercedes gerade die Produktion des /8-Nachfolgers W123.
Ausgezeichneter Fahrkomfort

Als kluger Leser werden Sie sicher schon bemerkt haben, dass der Vergleich mit /8 und W123 schief sein muss. Stimmt, dafür hatte Citroën ab 1974 den größeren CX. Im Komfort fuhr der GS ganz lässig bei den Großen mit: hydropneumatische Federung und laufruhige Boxermotoren sowie die strömungsgünstige Karosserie sorgten für geringes Geräusch und flauschigen Federungskomfort. Und noch eine Gemeinsamkeit gibt es: Den Titel von von auto motor und sport 2/1971. MIt „Das Wunderding“ ist der Test des neuen GS angekündigt. Auf demselben Titel ist auch der Abschlussbericht des /8-Dauertests angekündigt. Der übrigens deutlich kritischer ausfällt als der Citroën-Test. „Ausgezeichneter Fahrkomfort“ und „Sehr sichere Fahreigenschaften“ werden dem neuen Auto bescheinigt. Kein Wunder, dass Citroën den GS nicht nur lange baute – bis 1986 – sondern auch oft verkaufte: 2,5 Millionen rollten von den Bändern in Rennes.
Kleiner Boxermotor, gute Fahrleistungen
Für den Nutzwert gab es ab 1979 beim GSA umlegbare Rücksitze, eine große Heckklappe und seit 1971 schon den Kombi Break. Die Motoren, luftgekühlte Vierzylinder-Boxermotoren, übertrugen aus 1,015 bis 1,3 Litern Hubraum 54 bis 65 PS an die Vorderräder. Das und die Fähigkeit der Hydropneumatik, auch auf drei Rädern voranzukommen, bot eine enorme Fahrsicherheit. Langsam war der GS übrigens nicht: Der Testwagen ging 150 km/h. Ein Autobahnduell hätte ein Mercedes /8 als 220D deutlich verloren. Dafür heizt der Mercedes vermutlich besser, denn die stark schwankende und mäßig dosierbare Heizleistung des luftgekühlten Motors bekam 1971 Kritik ab. Was sich Tester Klaus Westrup am Ende des Tests wünschte, waren ein elastischerer Motor, eine bessere Heizung und eine sorgfältigere Verarbeitung. Wichtiger ist jedoch der letzte Satz: „In den wichtigsten anderen Punkten setzt er die Maßstäbe.“