Der Gradmesser der deutschen Oldtimerszene lässt auf ein gutes Jahr 2017 hoffen. Nach Bremen strömten mit 45.577 vermeldeten Besuchern nochmals mehr als in dem vergangenen Jahr (44.612). Als besonders zugkräftig erwiesen sich die beiden großen Sonderschauen Karmann und Zündapp.

Schatzkammer von Karmann
Auf der Ausstellungsfläche der Sonderschau „Die Schatzkammer von Karmann“ konnten gleich 12 Exponate unter die Lupe genommen werden, die das breite Spektrum und vor allem die 115-Jahre alte Tradition der Osnabrücker Karosseriebauer zeigten. Allen voran das Urmodell des Bestsellers Karmann-Ghia von 1953, das Karmann übrigens ohne Kenntnis von Volkswagen von Ghia-Chef Luigi Segre entwerfen ließ.
100 Jahre Zündapp – „Vom Jedermann zum Weltmeister“
Für Zweiradfans steht in diesem Jahr das große Jubiläum der Marke Zündapp auf dem Programm. 1917 als Zünder-Apparatebau-Gesellschaft m.b.H in Nürnberg gegründet prägte die Marke nach dem Zweiten Weltkrieg die Mobilität in Deutschland – und der ganzen Welt, denn zwischenzeitlich war Zündapp größter Zweiradproduzent Europas und die Zündapp Trophy 250 SE die meistverkaufte 250er in den USA.

Als sich immer mehr Deutsche allerdings ein Dach über den Rädern leisten konnten, ging es mit der Zweiradmarke bergab. 1984 musste schließlich Konkurs angemeldet werden. In Bremen konnte man die wichtigsten und erfolgreichsten Modelle sehen, unter anderem die K800, eine KS601 Sport mit Seitenwagen, eine Z300, DB 203 Comfort, einen Bella R 203 Roller eine Combinette 429 und natürlich die Traummopeds der Jungen Wilden, eine KS 175 WC, eine K80 und die KS 50 Super Sport.
Fahrzeugmarkt – große Vielfalt, durchwachsenes Preisgefüge
Erfreulich vielseitig war diesmal wieder das Angebot in Bremen. Traditionell sind schwedische Marken gut vertreten, so konnte man auch 2017 wieder zwischen verschiedenen Volvo mit geringen Laufleistungen in bestechendem zustand, Saab und skandinavischen „Reimporten“ wählen. Darunter ein Scirocco GT mit dem 85-PS-Motor, der bei uns TS hieß.

Großes Fahrzeugangebot – und nicht nur Porsche und Mercedes
Auch Japaner, Italiener, Franzosen und Engländer warteten auf Käufer. Die Preise erschienen insgesamt recht angemessen, Ausreißer nach unten und oben waren natürlich auch dabei, doch die große Blase scheint sich langsam zu beruhigen. Mondpreise jedenfalls waren kaum zu finden – der für 125.000 Euro angebotene Samba-T1 war schon am ersten Messetag nach weniger als 5 Stunden verkauft.
Einen Durchschnitt der Angebote sehen Sie in unserer Fotoshow.