Audi V8 (Typ 4C, 1988−1994): Kaufberatung

Audi V8 (Typ 4C, 1988 bis 1994) Kaufberatung
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Vollverzinkter Langläufer

Audi V8, Typ 4C, 1988–1994, Seitenansicht © Karl-Heinz Augustin 10 Bilder

Audi zündete 1988 zum Einstieg in die Luxusliga ein Technikfeuerwerk: Allradantrieb, Vierventiltechnik und Vollverzinkung sollten Kunden von S-Klasse und 7er zum V8 locken. Heute reizt ein V8 als seltener und solider Pionier des Audi-Aufstiegs.

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Ferdinand Piëch bezeichnet den V8 , an dem Audi vier Jahre entwickelt hat, als eigenständiges Auto – immerhin sei es „zu 90 Prozent neu“. 1988 ist Piëch noch Audi- und noch nicht Konzernchef. Doch schon damals überlegt man sich zweimal, ob man ihm widersprechen sollte. Immerhin hat Audi den V8 fein herausgeputzt, die Spur des 200 verbreitert, den Radstand verlängert und für ein vornehmes Interieur gesorgt.

Vorsprung durch High-Tech

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Den Image-Rückstand auf 7er und S-Klasse soll ein Technik-Vorsprung wettmachen. Also packen die Audi-Ingenieure den V8 mit High-Tech voll: das Sicherheitssystem procon-ten, das beim Unfall die vorderen Gurte strafft und das Lenkrad vom Fahrer weg Richtung Instrumententräger zerrt, dazu die ZF-Vierstufen-Automatik, innenumfassende Teves-Scheibenbremsen vorn, die modernste Ausbaustufe des Quattro-Allradantriebs und natürlich den neu entwickelten V8-Motor.

Dessen Volumen begrenzen zunächst die Zylinderköpfe auf 3,6 Liter, weil sie vom Golf GTI 16V übernommenen werden. Mitte 1991 gibt es eine Hubraumerweiterung auf 4,2 Liter, doch auch die ändert nichts daran, dass der Achtzylinder eher ein Sport- als ein Komfortriebwerk ist. Audi erhebt den Anspruch, im V8-Motor die Laufkultur eines Rolls-Royce-V8 mit der Drehfreude eines Ferrari-Achtzylinders zu vereinen. Und ja, das Triebwerk gibt sich hoch kultiviert, dreht auch gern. Aber es fehlt der 250-PS-Maschine an Wumms. Weil die 340 Newtonmeter Drehmoment erst bei 4.000 Touren geschlossen vorandrücken, versucht die lang übersetzte Automatik die Durchzugsschwäche durch hektisches Hin- und Herschalten wettzumachen.

© Frank Herzog
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Sporterfolge mit Stuck und Biela

Aber es gibt den V8 auch mit Handschaltung – zunächst mit fünf, ab 1992 mit sechs Gängen. Die manuelle Box passt besonders gut zu dem agil und dynamisch abgestimmten Fahrwerk. Für ein über 1,8 Tonnen schweres Autos ist das Handling überragend leichtfüßig, die Lenkung geht ihrer Aufgabe mit großer Präzision nach und teilt dem Fahrer alles Wissenswerte – aber auch nur das – mit.

Der V8 transportiert das neue, dynamische Image von Audi. 1990 steigt die Marke in die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft ein. Die schweren V8-Allrad-Limousinen ringen zweimal die Konkurrenz von Mercedes-Benz, BMW und Opel nieder. 1991 gewinnt Frank Biela die Meisterschaft, im Jahr davor busserlt Hans-Joachim Stuck seinen V8 nach dem Finale mit Titelgewinn in Hockenheim.

Rund 21.000 Exemplare des V8 verkauft Audi. Er bleibt eine sportliche Alternative für diejenigen, die eben keinen BMW oder Mercedes haben wollen. 1994 debütiert als Nachfolger der komplett aus Alu gebaute A8. Weil Audi dank des V8 als Premiumhersteller wahrgenommen wird, muss der A8 nicht mehr am Tor zur Oberklasse rütteln. Er gehört von Anfang an dazu.

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