Alfa Romeo GT 1300 Junior (Bertone) – ab ca. 21.000 Euro
Es muss keine frühe Kantenhaube sein. Diese puristischen Bertone-Coupés werden von Kennern bevorzu GT und liegen eher bei 25 000 Euro. Die Alfa-GT-Familie ist groß, und am häufigsten sind die Modelle nach 1967 im Angebot, viele 1300 Junior und GT 1600 kommen aus Italien. Hierzulande ist der 2000 GT Veloce die begehrteste Variante. Der nun leicht langhubige Doppelnockenwellen-Vierzylinder kann beides, Durchzug aber besser als Drehfreude.
Die Ausstattung des Zweiliters und die seines seltenen Vorläufers GTV 1750 ist luxuriöser und wertvoller als die der kleinen Modelle. Als typischer Vertreter der legendären 105er-Baureihe vereint der GT, der technisch der Giulia entspricht, alle Alfa-Tugenden: brillanter Motor, erstklassig abgestimmtes, exakt geführtes Starrachs-Fahrwerk und eine hinreißende, von Giorgetto Giugiaro gezeichnete Karosserie. Rost grassiert erst ab den 70ern, als Blechqualität und Arbeitermotivation sanken. Viele Alfa GT wurden restauriert, deshalb Spaltmaße und Bodenblech prüfen. Trotzdem: ein Klassiker ohne großes Risiko und mit viel Potenzial.
- Alfa Romeo GT 1300 Junior (Bertone): 1963 bis 1976, 83 PS, 180 km/h

VW 1303 Cabrio – ab 18.000 Euro
Sind die teuer geworden, wundert man sich. Käfer Cabrios der letzten Serie lagen doch gestern noch bei 10 000 Euro, heute kosten sie das Doppelte. Der offene 1303 war ein Instant Classic, viele kamen schon nach Produktionsende 1980 in Liebhaberhände. Deshalb sind sie oft in ungeschweißtem Bestzustand und entsprechend teuer.
Für die Normalware gilt die allgemeine Rostwarnung der 70er. Vollrestaurierungen lohnen immer noch nicht, viel Bastelware ist unterwegs, kein Kauf ohne Hebebühne. Das Fahrgefühl im Käfer Cabrio ist einzigartig, eine Mischung aus Geborgenheit und elementarer Freude unter freiem Himmel. Dafür reichen 50 kultivierte PS, viele wollen den Zweiliter-Busmotor mit 100 PS.
- VW 1303 Cabrio: 1972 bis 1980, 50 PS, 132 km/h
Volvo P 1800 ES- ab ca. 17.500 Euro
Ein hübsches Coupé auf der soliden technischen Basis des Volvo Amazon erschien 1961 als Volvo P 1800. Der von Pelle Peterson bei Frua karossierte 2+2-Sitzer wurde zum Liebling der Amerikaner. Doch das im Stil der 60er-Jahre gestylte Coupé geriet schnell aus der Mode. Volvo-Chefdesigner Jan Wilsgaard verwandelte ihn mit geschickten Kunstgriffen in einen stylischen Shooting Brake mit gläserner Heckklappe.
Insider nennen den ES Schneewittchensarg. Das Angebot wird von US-Importen bestimmmt. Der brave OHV-Motor und das schlichte Starrachs-Fahrwerk sind keineswegs brillant, aber das Auto hat Charme und Charakter – und das zählt. Nur 8943 Stück liefen vom Band.
- Volvo P 1800 ES: 1971 bis 1973, 124 PS, 190 km/h

Opel GT 1900 L – ab ca. 18.000 Euro
Das kurvenreiche Hüftschwung-Profil der Corvette C3 übernahm Opel für ein Dream-Car, das Experimental GT hieß und auf der IAA 1965 ausgestellt wurde. Der Serien-GT erschien, stilistisch nur leicht modifiziert, drei Jahre später auf biederer Rallye-Kadett-Basis. Die zahnlose Variante GT 1100 verkaufte sich kaum, erst beim 1900er mit 90 PS hielt das Temperament, was die sportliche Karosserie versprach.
Der Opel GT wurde zum Riesenerfolg, seine simple Technik ist beileibe nicht primitiv. Die meisten GT sind Rostepidemien und Spoilergeschwüren zum Opfer gefallen, 103 463 Stück wurden gebaut. Heute ist der Originalzustand gefragt, der die Schönheit des populären Sportwagens ungeschminkt zum Ausdruck bringt.
- Opel GT 1900 L 1968 bis 1973, 90 PS, 185 km/h
Renault Alpine V6 Turbo – ab ca. 16.900 Euro
Wenn es je einen echten Porsche-911-Rivalen bei Rallyes, Bergrennen oder im zivilen Straßenverkehr gab, dann die Alpine. Die blauen Vierzylinder-Flundern vom Typ A110 schafften als 1600 S mit nur 138 PS die Beschleunigungswerte eines Porsche 911 S. Der Sechszylinder-Nachfolger A310 V6 konnte es mit einem weit stärkerem Carrera 3.0 aufnehmen.
A110 und A310 prägten den Ruhm von Alpine-Renault, es waren kompromisslose Autos, gefährlich im Übersteuern, nachlässig in der Karosseriequalität und mit belastbaren Großserienmotoren gesegnet, denen man ihr Potenzial nicht ansah. Erst das zahmere, stilistisch weniger brachial auftretende Nachfolgemodell Alpine GT dämpfte diesen wilden Charakter, ohne langweilig zu wirken.
Das intern GTA 500 genannte Modell debütierte 1984 mit dem auf 160 PS getunten Europa-V6 aus der Limousine Renault 25. Ein Jahr später wurde eine scharfe Turbo-Variante nachgeschoben, die zuerst 200 PS, ab 1987 mit Katalysator nur noch 185 PS leistete. So eine Alpine GTA ist keine wilde Heckschleuder mehr, sondern ein geräumiger, komfortabler Reisewagen, exklusiv genug und mit aufwendiger Technik gesegnet. Sie ist die individuellere, mutigere Alternative zum späten Porsche 911 G-Modell, preislich weit moderater und trotzdem von außergewöhnlichem Fahrspaß.
- Renault Alpine V6 Turbo: 1985 bis 1991, 200 PS, 250 km/h,

Weitere Klassiker bis 25.000 Euro in unserer Fotoshow
- Bentley Turbo R
- Dodge Charger
- NSU Spider
- Range Rover
- Tatra 603
VW Käfer 1303 Cabriolet | Volvo P 1800 ES | Opel GT 1900 | |
Außenmaße | 4080 x 1685 x 1500 mm | 4385 x 1700 x 1280 mm | 4113 x 1580 x 1225 mm |
Hubraum / Motor | 1986 cm³ / 4-Zylinder | 1897 cm³ / 4-Zylinder | |
Leistung | 66 kW / 90 PS bei 5100 U/min | ||
Höchstgeschwindigkeit | 135 km/h | 180 km/h | 185 km/h |
Verbrauch | 11,9 l/100 km |