Rückruf bei Mercedes-Benz S-Klasse wegen falscher Spurstangen

Rückruf Mercedes-Benz S-Klasse (W223)
Spurstangen des Flaggschiffs könnten ausreißen

Mercedes-Benz eröffnete Anfang September 2020 die Factory 56. Ein 730 Millionen teures Werk, in dessen hochmodernen und hochtechnisierten Hallen die Schwaben das Flaggschiff fertigen: die neue S-Klasse (W223). Aber bei der Montage im neuen Werk könnten nun Fehler passiert sein, die sich negativ auf die Lenkfähigkeit des Fahrzeugs auswirken könnten.

"Sollten zu kurze innere Spurstangen verbaut worden sein, wäre die erforderliche Mindesteinschraubtiefe zur äußeren Spurstange nicht gegeben. In diesem Fall könnte die Verbindung den Belastungen im Fahrbetrieb nicht dauerhaft standhalten. Ein Ausknicken oder Ausreißen der inneren Spurstangen könnte über Fahrzeuglebensdauer bei zusätzlicher, plötzlicher hohen Belastung nicht ausgeschlossen werden. Dies würde die Lenkfähigkeit des Fahrzeugs beeinträchtigen, was das Unfallrisiko erhöhen würde", heißt es auf Nachfrage von auto motor und sport seitens Mercedes.

1.400 Fahrzeuge weltweit betroffen

Potenziell betroffen sind bestimmte S-Klasse-Fahrzeuge (BR 223) aus dem Produktionszeitraum Juli 2020 bis Dezember 2020, was ca. 1.400 Fahrzeugen weltweit entspricht. Davon prüfen Händler ca. 1.000 noch vor Auslieferung. Etwa 400 Kunden informiert Mercedes per Anschreiben. Der unplanmäßige Besuch sowie die notwendigen Arbeiten sind kostenfrei. Der vorgesehene Werkstattaufenthalt für die Prüfung und den gegebenenfalls notwendigen Tausch der inneren Spurstangen dauert bis zu drei Stunden.