Die Mercedes-Benz AG ruft weltweit rund 48.582 Fahrzeuge des Typs Sprinter (VS30) der Baureihe 910 mit Frontantrieb und dem Motor OM651 aus dem Produktionszeitraum März 2018 bis März 2020 zurück. Allein in Deutschland sind 13.764 Einheiten betroffen.
Das Unternehmen hat festgestellt, dass es bei einem Unfalls mit Frontalaufprall unter bestimmten Bedingungen zur Beschädigung der sogenannten Glühzeitendstufe ohne eine Unterbrechung ihrer Stromversorgung kommen könnte. Die Glühzeitendstufe ist ein elektronisches Bauteil und dient der Ansteuerung der Glühkerzen und der Kraftstofffilterheizung.

Fahrzeugbrände sind nicht ausgeschlossen
Käme es im Falle eines Unfalles zu einer Beschädigung der Glühzeitendstufe, ohne dass der Aufprall zur vollständigen Abtrennung der Stromversorgung führt, kann ein Kurzschluss nicht ausgeschlossen werden. Im ungünstigsten Fall könnte es über einen Schmorschaden hinaus zu einem Fahrzeugbrand kommen.
Als vorsorgliche Maßnahme ist vorgesehen, über die Mercedes-Benz Serviceorganisation bei den betroffenen Fahrzeugen ein Abdeckgehäuse für die Glühzeitendstufe sowie eine pyrotechnische Sicherung ihrer Stromversorgung nachzurüsten. Der vorgesehene Werkstattaufenthalt für die Durchführung der Maßnahme wird voraussichtlich weniger als zwei Stunden in Anspruch nehmen.
Zweiter Rückruf für Polizei-Einsatzfahrzeuge
Laut dem Kraftfahrtbundesamt sind weitere 407 Fahrzeuge des Typs Mercedes Sprinter von einer Rückrufaktion betroffen, die sich jedoch auf Polizei-Einsatzfahrzeuge beschränkt. Der Grund für den Rückruf liegt in einer mangelhaft montierten Sondersignalanlage, die sich vom Fahrzeug lösen und in den Verkehrsraum gelangen kann.