In Russland gebaut, in Tschechien verfeinert, in Deutschland verkauft: Diesen Zwei-Personen-Camper auf Lada Granta gibt es zum Schnäppchenpreis in Oberbayern.
In Russland gibt es den Lada Granta auch als Pritschenwagen, weshalb er mit entsprechender Kabine auch gern als Lieferwagen zum Einsatz kommt. Hierzulande ist der Granta nur mit Fließheck oder als Limousine im Angebot. Was macht man also, wenn man ein Campingmobil auf Basis des Lada Granta haben möchte? Man importiert den Camper.
Der Wohnmobilausbau stammt von der Moskauer Firma Lux Form. Um die deutsche Wohnmobilzulassung samt aktueller Abgasnorm 6d-Temp kümmert sich ein Importeur mit dem passenden Namen Made in Russia aus dem oberbayrischen Prutting. Zwischen 6 und 8 Monaten müssen Käufer ab Bestellung auf ihr Fahrzeug warten. Im Vergleich zu anderen Wohnmobilherstellern ist dies trotz längerem Lieferweg nicht überdurchschnittlich lang.
Lux Form Granta Camper
Der Tisch in der Sitzgruppe lässt dank der Einhängeschiene nach links und rechts verschieben.
Der Lada hat einen 1,6-Liter-Motor mit 87 PS, bei einem knapp 2 Tonnen schweren Mobil nicht gerade viel. Die aufgesetzte Wohnkabine ist in Sandwichbauweise gefertigt und fest mit der Basis verbunden.
Wohnen und Schlafen
Tagsüber ist Liege in der Alkovenhutze platzsparend zusammengeklappt. Abends wird das Bett über die Sitzgruppe hinweg gebaut. Die Sitzpolster ergeben zusammengesetzt eine große Matratze. Die Liegefläche ist dann 1,58 mal 1,98 Meter.
Die Sitzgruppe besteht aus einem Sessel (Sitzfläche von 0,65 mal 0,55 Meter) mit gegenüberliegendem Zweisitzer, der eine Sitzfläche in der Größe von 1,15 mal 0,55 Meter hat. Der mittige Tisch ist eingehängt und verschiebbar.
Küche, Bordtechnik und Bad
Die kompakte Küche beherbergt einen Gasherd mit einer Flamme zum Kochen. Hierzu hat der Granta Camper eine Gaskasten für eine 5-Kilo-Gasflasche fest eingebaut. Unter dem Herd befindet sich ein 70-Liter-Kühlschrank, daneben gibt es ein Spülbecken.
Alles im Blick: Die Steuerung der Bordelektronik ist oberhalb des Kühschranks gebündelt.
Am Küchenblock sind alle nötigen Knöpfe zur Steuerung der Bordtechnik versammelt. Hier platziert der Hersteller die Schalter der Truma-Warmwassertherme und der Voltronic-Benzinheizung und man kann die Wasserstände von Frisch- und Abwassertank sowie den Ladestand der 100-Ampere-Aufbaubatterie checken. Apropos Wasser: Der kleine Lada-Camper ist mit einem 70-Liter-Frischwasser- und einem 45-Liter-Abwassertank versehen.
Auf der Fahrerseite, gegenüber der Aufbautür, ist die kompakte Nasszelle untergebracht. Hier kommen Chemietoilette, Eckwaschbecken und Duschtasse unter. Dank eines Fensters und der ausziehbaren Armatur ist die Duschbrause ebenso außen nutzbar.
Der Boden der Nasszelle ist gleichzeitig die Duschtasse.
Drei Varianten
Bestellte Fahrzeuge werden von Lux Form in Russland ausgebaut. Im Anschluss wird in Tschechien der Camper auf die aktuelle Abgasnorm Euro 6D-Temp anpasst. Importeur Made in Russia sorgt dann für die deutsche Wohnmobil-Zulassung vor der Übergabe.
Interessenten können zwischen drei Varianten des Campers wählen: Das Fahrzeug ist als Transporter mit leerer Kabine oder in zwei unterschiedlich üppigen Ausstattungsvarianten als Camper im Angebot. Individuelle Wünsche setzt der Hersteller laut Importeur problemlos um.
Technische Daten: Granta Camper (2021)
Der Grundriss des Lux Form Granta Camper auf Lada.
Basisfahrzeuge: Lada Granta
Länge/Breite/Höhe: 4,93/1,74/2,39 m
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.990 kg
Preis: ab 24.990 Euro (ohne Ausbau), 33.990 Euro (vollausgestattete Campingversion)
Fazit
Nur rund 30.000 Euro für einen Kompaktcamper? Der Granta Camper auf Basis des Lada Granta macht's möglich – der Ausbau bringt alles Nötige auf den wenigen verfügbaren Quadratmeter unter. Zwar ist die Motorleistung mit nur 87 PS bei knapp 2 Tonnen Gewicht nicht besonders hoch, doch könnte beim derzeitigen Campingboom die angepriesenen Lieferzeiten von nur 6 bis 8 Monaten eine seltene Verlockung sein.
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