Chevrolet Silverado nach 22 Monaten aus 120 Metern Tiefe geborgen.

Nach 22 Monaten im Salzwasser
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Chevrolet Silverado aus 120 Metern Tiefe geborgen

Chevrolet Silverado © Australian Maritime Safety Authority 13 Bilder

Vor fast zwei Jahren rutschten vor der australischen Küste Container von einem Schiff. In einem haben die Bergungskräfte jetzt einen Pickup gefunden.

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Am 1. Juli 2018 kurz nach Mitternacht: Das Container-Schiff YM Efficiency gerät 25 Kilometer vor der australischen Küste in schwere See. Der Sturm ist so heftig, dass 81 der geladenen Container ins Meer stürzen und die YM Efficiency Schäden an ihren tragenden Strukturen davonträgt. Einige Container spülen die Wellen in der Nähe der zirka 160 Fahrkilometer nordöstlich von Sydney gelegenen Stadt Newcastle an Land. Andere bleiben in 120 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund liegen. Die Australische Seesicherheitsbehörde AMSA (Australian Maritime Safety Authority) birgt jetzt die Container – und hat in einem einen stattlichen Pickup gefunden.

Chevrolet Silverado im Video 56 Sek.

Zusammen mit Container verbogen

Der Container ist beim Sturz vom Schiff ein wenig zerknautscht und verbogen – und sein Inhalt ist es auch. Der blaue Chevrolet Silverado Heavy Duty ist zwar gut als solcher zu erkennen, aber auch an seiner Schrottplatzreife gibt es bereits bei flüchtigem Hinsehen keinen Zweifel. Dabei war das für den australischen Straßenverkehr gedachte Rechtslenker-Modell nicht günstig: Die örtliche Tageszeitung Newcastle Herald beziffert den Preis mit etwa 150.000 australischen Dollar (aktuell umgerechnet zirka 87.862 Euro) – in den USA gehen die linksgelenkten Standard-Modelle mit Heavy-Duty-Spezifikation bei 34.100 US-Dollar (31.472 Euro) los. Unter anderem der lange Transportweg nach Australien soll den Preis nach oben getrieben haben.

© Australian Maritime Safety Authority

Der Inhalt aller geborgener Container stinkt zum Himmel - in diesem sind hunderte Reifen geladen.

Fenster waren unten

Vom Innenraum des Silverado hat die AMSA bisher keine Bilder veröffentlicht. AMSA-Projektmanager Scott Wilson betont aber, dass die Fenster des Pickups heruntergelassen und der Innenraum über Monate komplett mit Wasser geflutet war und jetzt nicht mehr zu gebrauchen ist. Die Behörde verschrottet den Chevy ordnungsgemäß.

© Australian Maritime Safety Authority

Aufwendige Bergung der verlorenen Container durch Spezialkräfte der Australischen Seesicherheitsbehörde.

Schlimmer Gestank aus den Containern

Sämtliche geborgenen Container öffnen die AMSA-Spezialisten mit Schutzausrüstung. Aus jedem Container dringe ein unerträglicher Gestank, schüttelt es Projektleiter Wilson. In einigen Containern haben die Bergungskräfte hunderte von Autoreifen gefunden, in anderen war Kupfer, in weiteren kaum noch zu identifizierender Müll.

Insgesamt muss die AMSA 62 Container vom Meeresboden bergen. Bisher hat die Aktion 15 Millionen australische Dollar (8,78 Millionen Euro) verschlungen. Ende April sollen die Bergungsarbeiten abgeschlossen sein.

Fazit

Ein verbogener von 22 Monaten Salzwasser-Einwirkung gezeichneter Chevrolet Silverado ist ein spektakulärer Anblick. Aber das Auto ist nicht mehr zu retten, sondern ein Fall für eine ordnungsgemäße Entsorgung. Die Australische Seesicherheitsbehörde birgt die vom Schiff gestürzten Container nicht aus Neugier vom Meeresgrund, sondern um die Sicherheit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten und Umweltverschmutzungen durch die verlorene Fracht zu verhindern beziehungsweise zu minimieren.

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