ZF und Nvidia entwickeln künstliche Intelligenz für Autos

ZF und Nvidia entwickeln künstliche Intelligenz
Neues System für automatisiertes Fahren

Vernetzung
Foto: ZF

Nich nur mit Hilfe von Sensorik Daten aus der Umgebung zu sammeln, sondern diese auch zu verstehen und zu interpretieren – an dieser Art von Künstlicher Intelligenz (engl. Artificial Intelligence, kurz: AI) arbeiten jetzt der deutsche Automobilzulieferer ZF und der amerikanische Technologiekonzern Nvidia gemeinsam. Ziel ist es, ein System zu entwickeln, das AI für die Mobilitätsbranche verfügbar macht. Dazu zählt das automatisierte und autonome Fahren in Personen- und Nutzfahrzeugen, aber auch Anwendungen in der Industrietechnik.

Auf der CES in Las Vegas hat ZF jetzt das weltweit erste System dieser Art, auf Basis der Nvidia AI Technologie vorgestellt: ZF ProAI lässt Fahrzeuge ihre Umgebung „verstehen“, indem es mit Hilfe von Deep-Learning-Technologie Sensor- und Kameradaten verarbeitet und interpretiert. Außerdem entwickeln die beiden Unternehmen Lösungen für das hoch- und vollautomatisierte Fahren. Denn die Steuereinheiten, die aktuell in Fahrzeugen verbaut werden, lieferten keine ausreichende Rechenleistung für das autonome Fahren und die übrigen Systeme am Markt seien bisher nur Einzellösungen.

Das Auto „denken lassen“

„ZF-Technik lässt Fahrzeuge sehen, denken und handeln. Mit der AI-Plattform von Nvidia machen wir vor allem beim ‚Denken-lassen‘ einen großen Sprung nach vorn“, so Dr. Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG. Das in Las Vegas vorgestellte System nutzt die Nvidia „DRIVE PX 2 AI“ Rechnerplattform, um die Eingangssignale mehrerer Kameras plus Lidar-, Radar- und Ultraschallsensoren zu verarbeiten. So kann das System in Echtzeit verstehen, was um das Fahrzeug herum passiert und dieses auf hochaufgelösten Karten präzise lokalisieren, um einen sicheren Fahrweg vorauszuplanen. Die Serienfertigung ist ab 2018 geplant.

ZF liefert das ProAI als ins Fahrzeug integriertes System, das über die Cloud aktualisiert und während des gesamten Automobil-Lebenszyklus mit zusätzlichen Funktionen und Fähigkeiten ausgestattet werden kann. Das System kann auch mit anderen Fahrzeugen und mit der umgebenden Infrastruktur kommunizieren. So sollen durch Lernfähigkeit und Vernetzung des Systems im Sinne einer Schwarmintelligenz ganze Fahrzeugflotten sicherer und effizienter gemacht werden. „Die Mobilitätsbranche ist eine bedeutende Industrie, die dank künstlicher Intelligenz umgestaltet werden kann“, sagt Rob Csongor, Vice-President und General Manager of Automotive bei Nvidia.