WTCC: Tourenwagen-Weltmeisterschaft: Die WM-Pläne der Automobilhersteller

WTCC: Tourenwagen-Weltmeisterschaft
Die WM-Pläne der Automobilhersteller

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WTCC, Tourenwagen WM, Zolder, 2010, Start
Foto: xpb

Die Südamerikaner arbeiten daher an einem Notfallplan und verhandeln mit einem anderen Hersteller, der einen 1,6-Liter-Turbomotor in petto hat. Ein solches Triebwerk muss laut FIA-Reglement zu einem festgelegten Maximalpreis für Kunden käuflich sein, und zwar mit freiem Branding. Mit diesem Verhandlungs-Schachzug soll Mugen unter erhöhten Zeitdruck gesetzt werden.
 
Auch Ford arbeitet am WM-Einstieg. Motorsport-Koordinator Jost Capito kam in Begleitung des Ford US-Motorsportchefs Jamie Allison zum WM-Lauf nach Zolder. Laut Ford-Plänen soll der viertürige Focus nach Super 2000-Reglement homologiert werden. Mittelfristig sollen die vier Kontinente Nord-und Südamerika sowie Asien und Europa mit jeweils einem Auto in der Tourenwagen-WM vertreten sein. 2011 soll das britische Arena-Team mit einem Zwei- Wagen-Team den Anfang machen, weitere Autos sollen 2012 folgen. Der Ford-Turbomotor läuft bereits auf dem Prüfstand, weil er im nächsten Jahr auch in der Rallye-WM zum Einsatz kommen wird.

Bei Toyota, Subaru und auch Volvo sieht es ebenfalls nach einem WM-Einstieg aus

Toyota denkt weiter über einen WM-Einstieg mit dem viertürigen Lexus IS-Modell nach. Entscheidungen sind noch in diesem Jahr zu erwarten. Bei Subaru wird im August die finale Budgetentscheidung über einen WM-Einstieg im Jahr 2012 getroffen. Cosworth hat bereits einen Vertrag mit Subaru zur Entwicklung des 1,6-Liter-Turbomotors. Aus Marketing-Gründen erwägt Subaru einen Debüteinsatz beim WM-Finalrennen 2011 in Macau. Bei Volvo verdichten sich die Chancen für einen Werkseinsatz des alten C30-Modells im nächsten Jahr. Die Schweden bestreiten 2010 zwei WM-Probeläufe in Brands Hatch und Okayama. Der Viertürer auf C30-Basis kommt im nächsten Jahr - und könnte dann 2012 in der WM eingesetzt werden.
 
Auch bei Seat kommen die Dinge langsam in Bewegung: Der französische Tuner Oreca entwickelt für Skoda einen Motor für die Rallye-WM. Dieser Vierzylinder-Turbo soll 2011 auch im Leon zum Einsatz kommen. Für die angedachte Super 2000-Entwicklung auf Basis des viertürigen Seat Exeo steht kein Geld zur Verfügung. Dennoch will Sportchef Jaime Puig das WM-Programm am Leben erhalten und den neuen Turbomotor seinen Kundenteams zur Verfügung stellen. Das Getriebe ist übrigens bereits fertig. Der einzige Wermutstropfen im Hersteller-Geflecht der TW-WM: BMW bereitet entgegen früherer Ankündigungen schon heute den WM-Rückzug auf leisen Sohlen vor (hier kommen Sie zum Artikel).