Im "F.A.Z.-Magazin" sagte der FDP-Vorsitzende laut Veröffentlichungsdatum im November 2024: "Wenn Sie Interesse an einem Porsche haben, melden Sie sich bei mir!" Und: "Ich bin so langsam offen für etwas Anderes". Im ams-Interview (siehe unten) meinte er noch: Der Porsche 911 "ist der Eckpfeiler meiner Altersversorgung (lacht). Den habe ich schon seit einigen Jahren und beabsichtige nicht, ihn wieder abzugeben".
Auf X (vormals Twitter) erklärte Lindner jetzt das Interview im "FAZ-Magazin" für nicht mehr aktuell: "Veraltetes Interview… Da hatte ich noch einen Dienstwagen. Der ist weg. Jetzt brauche ich das alte Auto doch. Gedankenspiele beendet!", so Lindner in einem Post mit einem Foto aus öffentlichen Verkehrsmitteln.
Aus früheren Gesprächen weiß man, um welches 911-Modell es sich genau handelt. Christian Lindner fährt einen schwarzen 911 SC Targa mit schwarzen Felgen und schwarzer Innenausstattung. Das G-Modell aus dem Baujahr 1982 hat 180 PS.
Im "FAZ Magazin"-Interview pries Lindner hat das Auto an. Es habe den Zustand 1-. "Der Wagen hat nur 23.000 Kilometer in 42 Jahren", so der Ex-Finanzminister.
Ein modernes Auto für Christian Lindner? Eher nicht!
So oder so wollte Lindner statt seines 42 Jahre alten Porsche kein modernes Auto: "Ein altes Auto hat Charakter und Geschichte. Daran würde ich festhalten", zitierte bild.de aus dem Interview und schreibt weiter, dass sich Lindner in der Vergangenheit immer wieder als Porsche-Fan zu erkennen gegeben und seine Leidenschaft offensiv gegen Kritik verteidigt hatte. 2023 sagte er laut "Bild" zu diesem Thema: "Wer ein Problem damit hat, dass ich, der niemals Geld geschenkt bekommen hat, der niemals etwas geerbt hat, der niemals etwas gestohlen hat – wenn jemand ein Problem damit hat, dass von meinem verdienten und versteuerten Geld ich mir selbst einen 40 Jahre alten Porsche kaufe, der soll in Gottes Namen was anderes wählen."
Dann zitierte bild.de ein Interview mit "auto motor sport" aus dem Jahr 2017. Sie finden es hier anschließend im Original – inklusive Hinweisen, welchen anderen Oldtimer sich der FDP-Vorsitzende vorstellen könnte.
Interview vom Juli 2017:
Ich fahre einen Porsche 911 SC, das ist der Eckpfeiler meiner Altersversorgung (lacht). Den habe ich schon seit einigen Jahren und beabsichtige nicht, ihn wieder abzugeben.
Das war mit 19 von meinem ersten selbst verdienten und versteuerten Geld – ein gebrauchter Boxster 2,5 in Schwarz. Ich weiß nicht, ob das damals besonders klug war, aber ich hatte mir mit dem Auto einfach einen lang gehegten Traum erfüllt.
Nein, nein, mein erstes eigenes Auto war ein BMW 318is, ein sehr schöner sportlicher Wagen mit 136 PS und dabei relativ leicht.
Ich lasse mich zurzeit in einem Mercedes S500 e Plug-in-Hybrid fahren, der ja kürzlich bei Ihnen sehr gut getestet wurde. Das ist mein Alltagsauto und Büro in einem, so 120.000 Kilometer im Jahr können da schon zusammenkommen.
Oh ja, Träume gibt es viele, einen Mercedes 300 SEL 6.3, einen BMW M635 CSi, einen Porsche Turbo und einen Ferrari 360 Spider.
So richtig schrauben, das mache ich nicht. Doch ich kann die Autos pflegen, mich reinfühlen, ich kann identifizieren, hören, riechen, wenn etwas nicht in Ordnung ist.
Davon halte ich gar nichts, schon weil sie mehr Kosten produziert als Einnahmen generiert. Ich sehe auch die Gefahr, dass die individuelle Mobilität verteuert werden könnte.
Erstens müssen wir Straßen und Autobahnen nicht nur planen, sondern bauen. Zweitens überzeugt mich die Fixierung auf die Elektromobilität nicht, ich bin für Technologie-Offenheit. Drittens bin ich gegen die Diskriminierung des Diesels. Viertens: bitte keine Volkserziehung per generellem Tempolimit.