Bereits seit sieben Generationen befördert der VW Passat brav Familien und ganze Heerscharen von Geschäftsreisenden. Während das Gros der Passat-Lenker auf ebenso brave Motoren setzt und setzte, lockte der Wolfsburger auch immer wieder mit ganz besonderen Motorenkonzepten.
Die ersten VW Passat-Generation (B1) legte 1973 mit einem 85 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder los, durfte dann aber zum Ende seiner Laufzeit auch den 1,6-Liter-Einspritzer aus dem GTI unter seiner Haube begrüßen. Auch im Passat sorgte die Audi-Leihgabe für ordentliche Fahrleistungen, rannte der B1 als GLI doch satte 185 km/h schnell. Der einzige Diesel kam als Sauger aus 1,5 Liter Hubraum auf 50 PS. Mit dem B2, der 1980 vorgestellt wurde, hielt der ebenfalls von Audi entliehene 2,2-Liter-Fünfzylinder im Bug des VW Passat Einzug. In der stärksten Variante lieferte der Einspritzer 136 PS an die Vorderachse. Der Diesel mit 1,6 Liter Hubraum setzte auf Turbounterstützung und 70 PS.
VW Passat mit G-Lader und VR6
Beim VW Passat B3 35i ab 1988 wurden die Motoren dann quer in den Motorraum eingepasst. Als Spitzentriebwerke setzte VW auf einen 1,8-Liter-Vierzylinder mit G-Lader, der es auf 160 PS brachte und der ausschließlich mit Allradantrieb geliefert wurde. Highlight war aber der VR6-Motor, der aus 2,8 Liter Hubraum 174 PS presste und den Passat bis zu 220 km/h schnell machte. Bei den Dieseln profitierte der 1.6 TD von einer Ladeluftkühlung die 80 PS ermöglichte. Im VW Passat B4 ab 1993 legte der VR6-Motor auf 2,9 Liter Hubraum zu und leistete dann 184 PS. Gekoppelt an einen Allradantrieb und die Kombikarosserie waren bis zu 218 km/h drin. Die parallel angebotene 2,8 Liter-Variante mit 174 PS reichte in der VW Passat Limousine mit Vorderradantrieb für bis zu 224 km/h. Bei den Dieseln kamen erstmals TDI-Triebwerke zum Einsatz. Top-Selbstzünder war der 1.9 TDI mit 110 PS.
1996 kam dann der VW Passat B5, der die Motoren wieder längs unter der Haube trug. Spitzenmotor war wieder ein 2,8-Liter-Sechszylinder, der allerdings als klassischer V6 und nicht als VR6 antrat. Die Leistung lag bei 193 PS, was für bis zu 238 km/h reichte. ergänzend waren im Passat für gehobenere Ansprüche ein VR5-Motor mit 2,3 Liter Hubraum sowie ein 1,8-Liter-Turbo-Vierzylinder mit jeweils 150 PS zu haben. Auch bei den Selbstzündern markierte in dieser Generation ein Sechszylinder die Spitze. Der 2.5 TDI kam auf 150 PS, was für 220 km/h Höchstgeschwindigkeit reichte. Die Vierzylinder-TDI kamen auf bis zu 115 PS.
W8-Motor exklusiv für den Passat
Mit dem Facelift im Jahr 2000 gab es einen weiteren Leistungsschub. Der VR5 legte auf 170 PS zu und als neuer Top-Benziner kam der exotische W8-Motor zum Einsatz. Aus vier Litern Hubraum stellte dieser 275 PS bereit und ließ den Passat bis zu 250 km/h schnell laufen. Der W8-Motor kam nur im Passat und nur in dieser Modellgeneration zum Einsatz. Bei den Diesel legte der 2.5 TDI die Leistungsstufen 163 und 180 PS nach. Der Vierzylinder-TDI wurde auf zwei Liter Hubraum aufgestockt und leistete 136 PS.
Sechszylinder wieder als VR mit bis zu 300 PS
Beim Passat B6 ab 2005 wurde die Einbaurichtung der Motoren erneut von längs auf quer umgestellt um mehr Gleichteile aus dem Golf nutzen zu können. Damit waren die zuvor von Audi übernommenen V6-Motoren aus dem Rennen, auch der W8 konnte nicht mehr verbaut werden. Neuer Top-Benziner wurde so der VR6-Motor, der zunächst mit 3,2 Liter Hubraum und 250 PS startete, später auf 3,6 Liter und 280 PS zulegte und in der letzten Ausbaustufe auf 300 PS kam. Auch bei den Diesel-Motoren ging es gewaltig voran. Der 2.0 TDI kam als Common-Rail- und als Pumpe-Düse-Version auf bis zu 170 PS.
Mit dem Start des B7 im Jahr 2010 blieb der 300-PS-Sechszylinder erhalten, der Zweiliter-TDI durfte auf 177 PS zulegen.
Und was bringt der neue VW Passat B8, der im September auf dem Pariser Autosalon debütiert? Avisiert sind bislang als Top-Motoren ein 280 PS starker Zweiliter-Turbobenziner sowie ein ebenfalls zwei Liter großer Turbodiesel, der es dank Biturboaufladung auf 240 PS und 500 Nm Drehmoment bringen soll.