Zum Elektroauto fällt Skeptikern meist als erstes „Ja, aber“ die Reichweite ein. Die beeindruckende Beschleunigung, das leise Fahren und natürlich der Fakt, dass lokal keinerlei Emissionen anfallen, gefallen. Doch diesen Pros steht eben das Contra der Reichweitenangst gegenüber: Wie weit komme ich? Und wie lange dauert das Laden? Und wo kann ich laden?
Volkswagen hat darauf einige gute Antworten – und zwar für alle Lebenslagen. Weniger als 14.000 Kilometer legt ein Personenwagen in Deutschland pro Jahr zurück – macht pro Woche rund 270 Kilometer. Das schaffen die ID.-Modelle mit je nach Akku-Größe gut 300 bis weit über 500 Kilometern Reichweite locker.

Wallbox nicht nur zu Hause
Selbst wer an fünf Tagen pro Woche zweimal 25 Kilometer zwischen Heim und Arbeit pendelt, hat noch genügend Strom für den Wochenendausflug. Wer sich dann nicht mit dem zeitintensiven Laden per Haushaltssteckdose abgeben möchte, dem bietet VW eine, so heißt es, sehr attraktiv gepreiste Wallbox mit 11 kW Ladeleistung an. Eine 80-%-Ladung des Akkus dauert dann vier bis sechs Stunden. Optional ist für die Zukunft auch eine smarte Integration des Elektroautos in das heimische Energienetz denkbar: Auf dem Dach Solarstrom produzieren und damit Auto fahren? Das geht ebenso, wie aus dem Akku des ID. Strom für den Haushalt zu beziehen.
Diese Wallboxen können auch an Parkplätzen von Firmen installiert werden, die ihren Mitarbeitern den Umstieg aufs Elektroauto erleichtern wollen. Volkswagen geht mit gutem Beispiel voran und kündigt an, bei allen 5.500 europäischen Vertragspartnern Wallboxen auch mit 22 kW Ladeleistung und auch Schnelllader einzurichten – viele von ihnen mit bis zu 150 kW. Den Strom liefert unter anderem die Anfang 2019 gegründete Volkswagen-Tochter Elli – erzeugt wird er in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus Sonnenenergie, Wind- und Wasserkraft.
Flexible Ladesäulen von VW

Wo die Stromnetze der Versorger noch Lücken zeigen oder punktuell für Großveranstaltungen Ladepunkte benötigt werden, kann künftig die flexible Ladesäule einspringen, die Volkswagen entwickelt hat und nun in Serie herstellt. Die Gesamtladekapazität von bis zu 360 kWh reicht durchschnittlich für 15 Elektroautos pro Powerbank, geladen wird über vier Steckdosen.
Leere Powerbanks werden gegen gefüllte ausgetauscht, sofern sie nicht mit bis zu 30 kW Wechselstrom ins Stromnetz eingebunden sind. Die Batterien stammen perspektivisch gesehen aus MEB-Fahrzeugen: Haben die Batterien eine definierte Restkapazität erreicht, werden sie gegen neue getauscht und beginnen ein zweites Leben im Stationärbetrieb.

Europaweit günstig laden

Für den sind die ID.-VW natürlich nicht gedacht. Sie können Alltag und auch Reisen. Auf diesen hilft die We-Connect-App von VW beim Finden von Ladestationen, an denen ein eigener Volkswagen-Stromtarif europaweit günstige Preise garantieren soll. Die Lade-Infrastruktur wird zudem täglich dichter, denn Volkswagen hat mit anderen Fahrzeugherstellern Ionity gegründet. Dieses Joint Venture konzentriert sich seit 2018 auf den Bau von Schnellladepunkten an europäischen Fernstraßen, nahezu wöchentlich entstehen neue Ladeparks mit durchschnittlich sechs Säulen, die bis zu 350 kW zur Verfügung stellen. Insgesamt 400 Parks sollen es schon 2020 sein von Dänemark bis Italien. Bezahlt wird schnell und sicher per Smartphone – in der Einführungsphase zum Festpreis von acht Euro, acht Britischen Pfund oder acht Schweizer Franken pro Ladung.
