Der Opel GT X Experimental repräsentiert ein kompaktes, vollelektrisches SUV-Modell mit fünf Türen und Coupé-Anmutung. Zudem soll die Studie einen Ausblick auf künftige Opel-Modelle geben, die die der Opel-Werte „deutsch, nahbar, aufregend“ ab Mitte der 2020er Jahre klar zum Ausdruck bringen sollen. Opels „New Germanness“ beruft sich nach eigenen Angaben auf das Beste der traditionellen deutschen Werte – ausgezeichnete Ingenieurskunst, die Faszination für präzise ausgearbeitete Produkte, der unbedingte Fokus auf Funktionalität, Qualität und Zuverlässigkeit – und verknüpft dies mit einer warmen und weltoffenen Haltung.

Die Opel-Vision manifestiert sich im gerade einmal 4.063 Millimetern langen, 1.830 mm breiten und 1.528 hohen Opel GT X Experimental. Der Radstand wird mit 2.625 mm angegeben. Aufbauend auf einer Leichtbauarchitektur rollt der GT X Experimental, der vermutlich den nächsten Mokka visualisiert, auf 17 Zoll großen Leichtmetallfelgen. Die vier Türen öffnen gegenläufig, auf eine B-Säule wurde verzichtet. Für einen lichtdurchfluteten Innenraum sorgt die Panorama-Frontscheibe, die sich auch über das komplette Dach ausbreitet sowie die nahtlos ineinander übergehenden Seitenfenster.
Auf die technische Basis des GT X Experimental will sich bei Opel noch niemand festlegen lassen. Es ist aber nicht allzu schwer zu orakeln, wohin die Reise gehen wird: Alles im B- und C-Segment (also Kleinwagen, Kompakt- und Mittelklasse) wird bei Opel künftig auf der CMP-Plattform von PSA aufbauen. Also auch der nächste Opel Mokka und damit auch das Fahrzeug, dem die GT X-Studie vorgreift. Der GT X Experimental ist ein Elektrofahrzeug, den nächsten Opel Mokka wird's aber garantiert auch mit Verbrennungsmotor geben. Das ist auch kein Problem, denn die angedachte CMP-Plattform kann beides.
Die Karosserie ist in den Opel-Farben grau, schwarz, gelb gehalten, setzt auf starke Einzüge an den Flanken und weit ausgestellte Radläufe hinten. Die Rückspiegel wurden durch kleine Kameras an der Motorhaubenkante substituiert. In den Schwellern sitzen kleine LED-Bildschirme die den Ladezustand der Batterie anzeigen.

Junge, bist du groß geworden! Wenn du einen Opel GT erwartest, der dir im Zweifel bis zum Knie geht, dann überrascht der erste Blick auf den GT X Experimental dann doch. Ja, von mir aus ist es ein SUV-Coupé. Aber mit dem GT, bzw. einer modernen Interpretation des Volks-Sportlers hat die Opel-Studie nicht wirklich etwas zu tun. Macht aber vielleicht auch gar nichts. Was zählt sind die Hinweise auf die Zukunft, für die der Hochbeiner steht. Und da gibt's in der Tat einiges, was Lust aufs „neue Opel“ macht. Schon der Einstieg bringt dich Lichtjahre weg von dem, was aktuell beim Händler steht. „Aufgeräumt“ ist mächtig untertrieben für das Cockpit, das die jungen Opel-Designer da gezaubert haben. Kein Knopf. Keine Schaltfläche. Zusammen mit den „frei“ schwebenden Sitzen und den extrem weit aufschwingenden Türen ergibt das ein mehr als großzügiges Raumgefühl. Wird das alles genau so gebaut? Natürlich nicht. So ein Mindestmaß an Knöpfen und Schaltern muss auch in Zukunft sein.

Aber selbst mit Warnblink-Taste, Licht-Schaltern und Knopf fürs Handschuhfach bleibt dieses Cockpit immer noch hübsch anzusehen. Das liegt sicher auch am „Pure Panel“ genannten, verwegen gebogenen Riesen-Display, das dem Cockpit seinen digitalen Stempel aufdrückt. Solche Kurven in Displays zu bekommen, die in Großserie gebaut werden sollen, ist aktuell technisch noch kaum machbar. Wir merken uns aber: Spätestens der nächste Opel Mokka bekommt ein wirklich großes, zentrales Display. Natürlich kommt die Studie mit einem Head-up-Display. Eine Sitzverstellung gibt's übrigens nicht. Eine kleine Kamera über dem breiten Lenkrad-Steg erkennt die Augen das Fahrers und richtet die Sitze auf die Körpergröße aus. Spätestens da würde jeder Fahrlehrer der Sache den Vogel zeigen, aber es ist eine nette Idee!
Gar nicht nett, dafür aber sehr praktisch ist das zentrale Bedienelement zwischen den Vordersitzen. Damit lassen sich alle Funktionen im Cockpit steuern. Moment: Ein „Drück-Drück-Steller“ in einem Opel? Wo gibt's denn sowas? Könnte man als Spielerei abtun. Das wäre aber nicht sehr schlau. Tatsächlich ist es nämlich sehr realistisch, das Opel künftig auf eine Kombination aus Touchscreen- und einem zentralen Bedienelement setzen wird. Auch, um sich von PSA abzusetzen. Haptisch ist der Bedienriegel im GT X wirklich nett gemacht. Je nach Richtung, in die das Teil gedrückt wird, gibt's ein optisches Feedback.

Die Studie zeigt auch das neue Opel-Markengesicht. Die Frontansicht künftiger Modelle wird durch zwei Achsen bestimmt, die sich im Markenemblem kreuzen. „Opel-Kompass“ nennen die Designer das Element, mit dem das Opel-Logo wieder mehr in den optischen Mittelpunkt rückt. Außerdem bildet eine kräftige Sicke auf der Motorhaube die vertikale Achse. Für die horizontale Achse kommen neu gestaltete LED-Tagfahrleuchten in Flügelform zum Einsatz, die nun waagerecht stehen. Scheinwerfer, Tagfahrlichter sowie die Kameras, die Sensoren für die Assistenzsysteme und das zentrale Opel-Logo werden von einem „Vizor“ umrahmt. Dieses Designelement, das an ein Motorrad-Visier erinnert, ist nicht nur bei der Studie sondern auch bei den kommenden Serienmodellen ein wiederkehrendes Element. Ein weiteren Designdetail ist die spitze Nase die sich gen „Blitz“ reckt. Zudem verbaut Opel an der Front des Opel GT X Experimental einen recht schmale Kühlluftschlitz. Der untere Bereich der Schürze erscheint wie ein Diffusor mit ausgeprägten Ausformungen.
Rein elektrischer Antrieb
Angetrieben wird der GT X Experimental von einem rein elektrischen Antriebsstrang, der seine Energie aus einer 50 kWh-Lithium-Ionen-Batterie zieht. Geladen werden kann diese induktiv. Zudem soll der GT X Experimental autonom nach Level 3 fahren können. Das heißt, er kann in jeder Hinsicht selbstständig fahren, der Fahrer muss aber auf Nachfrage reagieren und eingreifen können.