Der Nachfrage nach Diesel-Autos tut die aktuelle Diskussion nicht gut. Während der Anteil von Dieseln an den Neuzulassungen im September 2016 noch bei 44,6% lag, ging er in diesem September um gut ein Fünftel auf 36,3% zurück – so wenig wie schon lange nicht mehr.
60% weniger Diesel beim Opel Corsa
Der Rückgang beim Diesel-Anteil trifft nicht jedes Modell gleich. Prozentual ist der Opel Corsa am stärksten betroffen: Um 60% geht der Diesel-Anteil zurück. In absoluten Zahlen erodiert die Anzahl der neu zugelassenen Diesel-Corsas von 246 auf 90. Dem stehen 4.614 Corsa mit Benzinmotor entgegen. Skoda will den nächsten Fabia schon gar nicht mehr mit Diesel anbieten, obwohl hier der Rückgang überschaubar ist: Waren vor einem Jahr noch 10% der neuen Fabia in Deutschland Diesel-motorisiert, sind es nun 8%.
Beim Skoda Octavia hingegen hat der Diesel trotz eines 12%-Rückgangs noch eine Mehrheit von 59%. Das ist nicht typisch für die Kompaktklasse, wie die Diesel-Anteile von VW Golf und Opel Astra zeigen: 30% der Golf treibt ein TDI an, der Astra liegt mit 36% Diesel-Anteil ziemlich genau im Durchschnitt des Marktes.
BMW 5er: 20% weniger Diesel
Den höchsten Diesel-Anteil haben in den Top 20 traditionell die Mittel- und Oberklasse. VW Passat und BMW 5er sind bevorzugt dienstlich und auf Langstrecken unterwegs. Und genau hier spielt der Diesel seine Stärken aus, erlaubt hohe Reiseschnitte und kommt mit einer Tankfüllung einfach weiter. Vor einem Jahr kamen 95 von 100 BMW 5er mit einem Diesel neu auf die Straßen. Aktuell sind es noch 76 Prozent. Der Anteil ist immer noch hoch, ging aber um ein Fünftel zurück.
In der Bildergalerie sehen Sie den Diesel-Anteil der Top-20-Neuzulassungen.
VW Passat mit 84% Diesel-Anteil
Am höchsten liegt der Diesel-Anteil in der Top 20 aktuell beim Passat , hier greifen 84% zum TDI. Am wenigsten beeindruckt offenbar die Käufer der Mercedes C-Klasse der aktuelle Trend zum Benziner: mit 2,9% ist hier das Minus am geringsten in der Top 20 der Neuwagen-Zulassungen.
Mehr Hybrid- und Elektroautos
Zugelegt haben alternative Antriebe – allerdings auf niedrigem Niveau: Von den 288.035 Neuzulassungen im September hatten 8.674 Autos einen Hybridantrieb. Darunter sind 3.118 Plug-in-Hybride. Dazu kommen 2.247 Elektroautos, das Segment der Batteriebetriebenen wächst um 37%. Weiterhin einen geringen Anteil haben Autogas (LPG: 284 Neuzulassungen) und Erdgas (CNG: 337 Neuzulassungen, wenn auch mit steigender Tendenz: +63,2% bei LPG und +43,4% bei CNG.