Die Entwicklung von neuen Motoren sowie deren Adaption an verschiedene Modelle, Antriebkonfigurationen und Getriebe ist eine kostspielige Angelegenheit. Bei großen Autobauern oder gar Konzernverbünden rechnet sich der Aufwand dennoch. Der VW-Konzern kann seine Motoren über die Marken VW, Audi, Seat, Skoda, Porsche, Bentley und Lamborghini streuen. Bei BMW wird für BMW, Mini und Rolls-Royce entwickelt. Renault/Nissan kann Renault, Dacia, Nissan und Infiniti bedienen. Opel ist im GM-Konzern eingebunden. Aber nicht jeder Autobauer will oder kann sich diesen Aufwand leisten. Und besonders Kleinserienhersteller hängen am Motorentropf großer Konzerne.
BMW-Motoren für fast alle
Für manche Anwendungen greift man daher gerne mal ins Regal von einem Wettbewerber oder einem Fremdanbieter. Aktuell ziehen Gerüchte Kreise, Jaguar werde künftig seine eigenen betagten V8-Motoren zugunsten von Achtzylindern aus dem Hause BMW aufgeben. Ein Schachzug, der beiden Seiten zugute käme. BMW hatte schon vor geraumer Zeit angekündigt Motoren auch verstärkt an andere Hersteller abzugeben um die Stückzahlen hoch und die Kosten niedrig zu halten. Jaguar käme im Gegenzug an moderne Oberklasse-Triebwerke ohne eine eigene Motorenentwicklung bezahlen zu müssen, die sich bei den Stückzahlen der Briten kaum rechnen würde.
Triebwerke der Bayern finden sich auch bei Toyota sowie verschiedenen Kleinserienherstellern wie Morgan oder Bristol. Daimler findet sich im Motorenkarussell mit seinen Marken Mercedes und Smart im Verbund mit Renault/Nissan wieder. Die Mercedes-Kompaktmodelle (A-, B-, und CLA-Klasse) und die C-Klasse profitieren von Renault-Dieseln, im Gegenzug erhalten verschiedene Infiniti-Modelle Selbstzünder und Benziner von den Schwaben. Die Abteilung AMG hingegen liefert speziell konfigurierte Hochleistungsmotoren an Pagani.
Begehrt als Motorenlieferant ist auch Ford. Modifizierte Ford-Aggregate gehen unter anderem an Caterham, Morgan sowie diverse Sportwagen-Startups. Donkervoort und KTM hingegen bedienen sich bei Audi. Auf Toyota-Motoren als Basis setzt der britische Sportwagenbauer Lotus. Eigenentwicklungen sind zu teuer, daher werden die japanischen Aggregate mit Kompressoren und geänderter Peripherie aufgepeppt.
Wer beim wem welchen Motor unter die Haube bringt, sehen Sie in der Fotoshow.