Mit sieben neuen Studien fährt Jeep an Ostern nach Moab. Darunter zwei hinreißende Historik-Konzepte und ein 707-PS-Wrangler. Jetzt gibt es Bilder und Daten der Showcars.
Es ist inzwischen feste Tradition, dass Jeep zur alljährlichen "Safari" in Moab, dem weltgrößten Jeep-Treffen, mit einer eigenen Showcar-Flotte anreist. In diesem Jahr gibt es gleich zwei Jubiläen zu feiern: Jeep wird 75 und die Moab Easter Jeep Safari findet zum 50. Mal statt. Zum Doppelpack an Ostern unter der Sonne Utahs hat der Geländewagenhersteller zwei Modelle als Basis benutzt, um zum Teil ziemlich heiße Concept-Cars auf die Räder zu stellen.

Der Jeep Crew Chief erinnert an den Kaiser-Jeep.
Jeep Trailcat mit 707 PS
Ginge es rein nach der Leistung, stünde der Gewinner von vornherein fest. Im Jeep Trailcat montierten die Techniker den Hellcat-V8 aus dem Konzernregal, der schlanke 707 PS freisetzt. Um das irgendwie auch auf den Boden zu bekommen, ohne dass sich der Wrangler beim losfahren nach hinten überschlägt, wurde der Radstand um 12 Zoll verlängert. Gemeinsam mit der gekürzten Windschutzscheibe gibt das eine extraböse Silhouette, zumal auch die Bereifung (39,5x17) alles andere als kümmerlich ist. Wer den 6,2-Liter-V8 mit Halleluja in den Sonnenuntergang reiten möchte, bekommt eine Sechsgang-Schaltung an die Hand, Dana-60er Achsen versuchen, dem Gewitter aus dem Vorderwagen standzuhalten.
Ganz anders der Jeep Crew Chief: der zitiert den seligen Armee-Geländewagen Kaiser M715. 20-Zoll-Felgen, 40-Zoll-Bereifung, Dana-60-Achsen und ein Lift-Kit für zehn Zentimeter mehr Höhe wurden verbaut, unter der Haube schiebt der 3,6-Liter Pentastar-V6 Dienst. Beim Innenraum hat die Inspiration eventuell ausgesetzt, denn bis auf vier Zusatzschalter und einen kürbisgroßen Kompass wartet hier das Serien-Innenleben des Jeep Wrangler.
Zum verlieben: Jeep FC 150 und Crew Chief
Wo wir gerade beim Thema zitieren sind: das schnuckeligste Konzeptauto in diesem Jahr ist zweifelsfrei der Jeep FC 150. 1956 hatte Jeep unter diesem Namen einen in Europa nahezu unbekannten kleinen Frontlenker-Lkw aufgelegt. Das FC 150-Concept baut auf einem 2005er Wrangler TJ auf und wird entsprechend auch vom damaligen Sechszylinder, einem Vierliter-Reihenmotor, befeuert. Angesteckt an diesem befindet sich eine dreistufige Automatik, die 33er Reifen halten die Proportionen im korrekten Maß. Beim Jeep FC 150 geht das Styling so weit, dass man ihm gleich ab Werk Altersspuren in Form von Dellen und Rost-Look applizierte.
Beim Jeep Trailstorm wurde mit Ausnahme der psychedelischen Folien-"Lackierung" das Mopar-Lager geplündert. Neue Motorhaube. Stoffverdeck und Halbtüren, neue Stoßfänger, das Zwei-Zoll-Höherlegungsfahrwerk, Seilwinde und 37er Reifen. Antrieb: Pentastar-V6, serviert an Fünfgang-Automatik.
Ganz kurz, ganz rot: der Jeep Short Cut. Bei ihm beruft sich Jeep auf den legendären CJ5 mit seinen charakteristischen Türausschnitten. Was sie dem Jeep Trailcat eingepflanzt haben, wurde dem Short Cut herausgesäbelt: er ist um 12 Zoll (30,5 Zentimeter) verkürzt. Sein Geläuf: 35er auf 17-Zoll-Felgen und ein um fünf Zentimeter höheres Fahrwerk mit Fox-Dämpfern. Und außerdem: viel rot! Der Antrieb ist auch hier Standard, V6, Fünfgang-Automat.
Schnuckelchen: Der FC 150 mit Dellen und Rostlook ab Werk.
Jeep Renegade Concepts
Und da waren noch die beiden Nesthäkchen. Der Jeep Renegade darf in diesem Jahr in zwei Varianten nach Moab, von denen eine jedoch nur bedingt überzeugend wirkt. Der Renegade Commander ist durchaus schick geraten. Um fünf Zentimeter höher gelegt und mit – für seine Größe – fast schon riesigen 29,5x17-Offroadreifen garniert, macht der kleinste Jeep richtig was her. Angetrieben wird der Jeep Renegade Commander vom in Deutschland nicht erhältlichen Tigershark-Benziner mit 2,4 Liter Hubraum.
Etwas ratlos lässt einen jedoch das letzte Konzeptauto zurück. Der Renegade Comanche beruft sich mit seinem Namen auf den früheren Mittelklasse-Pickup der Marke auf Basis des Jeep Cherokee XJ. Dazu bekam er eine Stoffmütze samt Sonnenschirm mit auf den Weg, eine Seilwinde hinter den Stoßfänger gesteckt und hinter den Vordersitzen eine Pritsche angeschraubt. Der Antrieb hingegen klingt vertraut: Zweiliter-Diesel und Neunstufen-Automat.
Die 50. Moab Easter Jeep Safari ist ein neuntägiger Event, am Ostersamstag ist die Hauptfeier, zu der Jeep die Fahrzeuge auch präsentieren wird.
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