Auktion: Rallye MG Metro 6R4 Gruppe B im Neuzustand

Rallye MG Metro 6R4 zum Verkauf
:
Gruppe-B-Monster im Neuzustand

MG Metro 6R4 Gruppe B 1985 © Silverstone Auctions

Das britische Auktionshaus Silverstone Auctions versteigert einen MG Metro 6R4 von 1986. Das kompakte Gruppe-B-Monster kommt mit erst sieben Meilen auf dem Tacho quasi im Neuzustand unter den Hammer.

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Noch heute schwärmen die Rallye-Fans von der wilden Zeit der Gruppe-B-Autos, die von 1982 bis 1986 in der Weltmeisterschaft unterwegs waren. Legendäre Mittelmotor-Renner wie der Audi Sport Quattro S1, der Peugeot 205 T16 oder der Lancia Delta S4 wurden von legendären Piloten wie Walter Röhrl, Stig Blomqvist oder Ari Vatanen gezügelt. Wegen der kompakten Abmessungen und mehr als 1.000 PS Leistung glich die Fahrt stets einem Ritt auf der Kanonenkugel.

Einer der weniger bekannten Vertreter dieser goldenen Ära war der MG Metro 6R4, was vor allem daran lag, dass der Allradler erst im Mai 1985 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Entwickelt von Austin Rover Motorsportchef John Davenport unter Mithilfe von Williams-Technikguru Patrick Head wurde ein Austin Metro der A-Serie in ein Allrad-Geschoss mit Mittelmotor verwandelt. Und dazu mit Breitbau-Karosserie-Teilen aus Plastik und ordentlich Flügelwerk bestückt.

MG Metro 6R4 kommt zu spät

Der mit Cosworth Zylinderköpfen ausgerüstete Dreiliter-V6 wanderte wie bei der Konkurrenz hinter die Vordersitze, besaß aber im Gegensatz zu den meisten anderen Gruppe-B-Rennern keinen Turbo. Doch leider erwies sich das Triebwerk als äußerst unzuverlässig. Bei den ersten großen Werkseinsätzen 1986 in Monte Carlo, Schweden, Portugal und Korsika erreichte keiner der MG Metro 6R4 das Ziel.

© Silverstone Auctions

Um das Reglement zu erfüllen, musste der Käufer die Flügel nachträglich selbst anschrauben.

Wegen einer Reihe von schweren Unfällen endete die Phase der Gruppe B in der Rallye-WM am Ende der Saison 1986 vorzeitig und raubte dem knuffigen Engländer damit die Chance, seine Qualitäten doch noch unter Beweis zu stellen. Kurz vor dem Auslaufen des Programms hatte sich ein Privatier aber noch ein „Gruppe-B-Umbaukit“ aus der MG-Fabrik in Abingdon liefern lassen. Das Kit bestand eigentlich schon aus einem kompletten Auto, an dem für den Rallye-Einsatz aber nachträglich noch zwei Flügel angebracht werden mussten.

Gruppe-B-Renner mit sieben Meilen

Zu diesem Einsatz kam es aber nie. Bis 1996 blieb das Fahrzeug gut behütet in der Garage des Besitzers stehen. Nach dem Tod des Käufers gab die Witwe das Auto zunächst als Leihgabe an das Museum in Donnington. Erst im Jahr 2002 wurde dann ein neuer Käufer für das praktisch nagelneue Kultauto gefunden. Der Tachostand erhöhte sich seitdem von fünf auf sieben Meilen, weil der Motor in regelmäßigen Abständen zum Test der Technik immer mal wieder angelassen wurde.

Jetzt ist das Auto erneut auf dem Markt. Das Auktionshaus Silverstone Auctions sucht am 27. Juli 2019 einen neuen Käufer für den 34 Jahre alten MG Metro 6R4. Wegen des außergewöhnlich guten Zustands des Rennflohs müssen interessierte Bieter wohl mindestens 200.000 britische Pfund auf den Tisch legen, was 220.000 Euro entspricht – zuzüglich 15 Prozent Auktionsgebühr und 20 Prozent Mehrwertsteuer, versteht sich.

© Silverstone Auctions
Als der MG Metro 6R4 bei seinem Besitzer ankam, war die Gruppe-B-Phase gerade beendet worden. Deshalb ist das Auto praktisch neu.
© Silverstone Auctions
Eine Schönheit war der kompakte Allradler nicht gerade. Die Flügel wurden vom Besitzer nachträglich angeschraubt.
© Silverstone Auctions
Nicht nur am Heck, auch an der vorderen Stoßstange wurde ein wenig dezenter Spoiler montiert.
© Silverstone Auctions
Viele der alten Karosserieteile aus Metall wurden durch Plastik ersetzt.
© Silverstone Auctions
Gut zu erkennen, wo das Basis-Auto aufhört und das Rallye-Breitbau-Kit beginnt.
© Silverstone Auctions
Der Tacho zeigt erst sieben Meilen an. Im Rallye-Einsatz befand sich das Auto nie.
© Silverstone Auctions
Der Motor liegt nicht mehr vorne unter der Haube.
© Silverstone Auctions
Der Dreiliter-V6 wanderte hinter die Vordersitze zwischen die beiden Achsen.
© Silverstone Auctions
Der Antrieb war die Achillesferse des MG Metro 6R4. Er erwies sich bei den ersten Einsätzen als nicht sehr zuverlässig.
© Silverstone Auctions
Die Einrichtung ist karg. Gelenkt wird natürlich auf der rechten Seite.

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