Worker, Pur, Professional – die Bezeichnungen waren vielfältig, der Auftritt martialisch, die Verkaufszahlen jedoch homöopathisch. Nach den Versionen für Kommunalkunden waren die puristischen G-Varianten 2009 auch für "Zivilisten" freigegeben worden und blieben bis 2013 im Programm. Damals basierte der zuletzt als G 300 CDI Professional vermarktete Kult-Kasten allerdings auf der inzwischen dem Militär vorbehaltenen 461er-Baureihe – mit entsprechenden Einschränkungen.
Nun wird das anders, Mercedes bringt den neuen G 350 d Professional auf Basis des Zivil-Baumusters 463. Für die Kunden bedeutet das gegenüber dem Vorgänger nicht nur einen doch deutlichen Komfortgewinn hinsichtlich Geräuschentwicklung und Bedienung, es kommt auch mehr Leben in die Bude. Denn der neue G 350d Professional erhält die 2015 auf 245 PS leistungsgesteigerte Variante des OM 642-Turbodiesel, was immerhin für eine versprochene Nullhundertzeit von 8,8 Sekunden sorgt. Maximal rennt der Puristenwürfel 160 km/h, soll im Schnitt 9,9 Liter verbrauchen.

Mercedes G 350 d Professional
Der Euro-6-Motor bekommt es mit der bewährten 7-G-Tronic-Automatik zu tun, drei Sperren für Achsen und Verteilergetriebe sind Ehrensache. Von den normalen Modellen unterscheidet er sich durch den mattschwarzen Kühlergrill und schwarze Leichtmetallräder, besohlt ist er mit Gelände-Mischbereifung in 265/70-R16.
Das Fahrwerk des Mercedes G 350 d Professional ist gegenüber den anderen Modellen um zehn Millimeter höhergelegt. Kurios: Während an den Fenstern Kurbeln warten, lässt sich die Lenksäule in vier Richtungen elektrisch verstellen, auch das restliche Interieur wurde nicht gänzlich entschlackt – Multifunktionslenkrad, schöne Oberflächen im Lack-Look oder das Farb-Info-Display zwischen den Rundinstrumenten unterscheiden sich doch deutlich vom Vorgängermodell.

Verkaufsstart im Juni
Wie bei diesem Vorgänger wird es allerdings auch einige Abenteuer-Extras für den Mercedes G 350 d Professional geben, darunter der Dachgepäckträger mit Heckleiter, eine für den Seilwindeneinsatz vorbereitete Stoßstange oder die beliebten Scheinwerfer-Schutzgitter. Der Mercedes G 350 d Professional ist seit dem 1. Juni bestellbar und wird ab September ausgeliefert. 13 Lackfarben stehen zur Wahl, darunter die exklusiv für den Professional angemischten Töne "Wüstensand" und "Chinablau". Letzteres eine Hommage an den Dauerläufer "Otto" des Weltreisenden Gunther Holtorf.
Wirklich günstig wird der Spaß am Verzicht jedoch nicht: mit einem Listenpreis von 79.968 Euro ohne Extras liegt die Neuauflage des G Professional gut 10.000 Euro über der Vorgängerversion.