Mercedes-AMG GT2 mit 707 PS: Auch für Anfänger gemacht

Neuer Mercedes-AMG GT2 (2023)
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Anfänger-Auto mit 707 PS

Mercedes-AMG GT2 Kundensport Rennwagen 2023 © Mercedes-AMG 8 Bilder

Mercedes-AMG komplettiert das Kundensport-Angebot mit dem GT2. Der 707 PS starke Rennwagen schließt ab 2023 die Lücke zwischen GT3 und GT4. Laut AMG ein Auto, das auch für ungeübte Fahrer geeignet ist.

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Privatier, Lebemann, Gentleman Driver – drei Bezeichnungen, die man nur zu gerne auf sich selbst beziehen möchte. Doch leider müssen die Voraussetzungen stimmen, die nicht selten ein pralles Finanz-Portfolio erfordern. Zumindest, wenn man es "richtig" machen will. Im Verständnis von AMG gehört dazu auch der Besitz eines Rennwagens, idealerweise eines Modells aus Affalterbach. Extra für die sogenannten Gentleman Driver, also solvente Hobby-Piloten ohne Werks-Zugehörigkeit, bringt die Sportwagenmarke 2023 den AMG GT 2.

Mercedes-AMG GT Track Series 1:09 Min.

Vor dem Hintergrund, dass weder GT3 noch GT4 so viel Power haben wie das neue Modell, wirkt der Vermerk "...können auch ungeübte Fahrerinnen und Fahrer schnell Vertrauen aufbauen..." in der zugehörigen Pressemitteilung zunächst etwas irritierend. Doch AMG verspricht eine verlässliche Fahrbarkeit und will damit eigentlich zum Ausdruck bringen, dass der GT2 rein technisch nicht so komplex aufgebaut ist wie das üblicherweise von Profis pilotierte GT3-Modell mit 6,3-Liter-Saugmotor.

Keiner ist stärker

Der GT2 wird, wie auch das Kundensport-Einstiegsmodell GT4, vom bekannten Vierliter-V8-Biturbo angetrieben, leistet mit 707 PS allerdings wesentlich mehr (544 PS im GT4). Ein sequenzielles Sechsgang-Renngetriebe sortiert die Leistung über pneumatisch angesteuerte Schaltwippen am Lenkrad. Das Getriebe selbst ist nach Transaxle-Bauweise an der Hinterachse montiert. Ein mechanisch einstellbares Sperrdifferenzial hilft bei der Leistungsverteilung. Die Power bringen 18-Zoll-Räder mit Zentralverschluss auf den Asphalt.

© Mercedes-AMG
Mercedes-AMG GT3 (2020) Mercedes präsentiert GT3-Evo

Die Sicherheit auf der Strecke gewährleisten spezifische Assistenzsysteme wie das Motorsport-ABS oder die einstellbare Traktionskontrolle. Den Innenraum umspannt ein Stahl-Käfig, ein Sechs-Punkt-Gurt hält den Piloten fest verzurrt in seiner Carbon-Schale. Auch sonst gibt es im Interieur jede Menge Carbon zu sehen. Der leichte Werkstoff hüllt das zentrale Kombiinstrument hinter dem Multifunktionslenkrad ein und bildet Mittelkonsole und Türtafeln.

Auch wenn der Aufbau des GT2 in seiner Komplexität hinter dem GT3 zurückbleibt, kommt er nicht gänzlich ohne aerodynamische Raffinessen aus. Der große Schwanenhals-Flügel am Heck lässt sich vielfach manuell verstellen, in die Carbon-Kotflügel an der Vorderachse integriert AMG Louvers, der Frontsplitter verfügt über seitliche Blades.

Aktuell finden die letzten Erprobungsfahrten mit dem neuen Kundensportmodell statt. Die Markteinführung plant AMG im Vorlauf der Motorsportsaison 2023, ein Preis ist bisher nicht bekannt. Zweifelsfrei liegt er jedoch oberhalb der rund 200.000 Euro, die für einen AMG GT4 fällig sind. Wie erwähnt: Wer Gentleman Driver sein will, braucht eben auch den entsprechenden Kontostand.

Fazit

Mercedes-AMG schließt die Kundensport-Lücke zwischen dem professionellen GT3 und dem Einsteigermodell GT4. Ab 2023 ist der AMG GT2 zu haben, der mit 707 PS stärker als seine beiden Rennwagen-Brüder auftritt. Er richtet sich vor allem an Gentleman Driver.

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