Ladeparadies Luxemburg : Nur 30 Cent fürs DC-Laden

Tank-Tourismus beim E-Auto
:
Luxemburg ist das Ladeparadies

© Shell / Patrick Lang 25 Bilder

Dass es sich auf dem Weg in die Niederlande lohnt, einen Schwenk über Luxemburg zu machen, um günstiger zu tanken, ist ein offenes Geheimnis. Neu ist, dass auch E-Autofahrer profitieren.

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Alles wird teurer, auch das E-Auto laden. Zwar drehen einige wenige Anbieter ihre Preise langsam wieder um ein paar Cent pro Kilowattstunde zurück, das Niveau von 30 Cent je kWh ist aber meist in unerreichter Ferne – vor allem beim Schnellladen. Hier werden nicht selten 60 Cent aufgerufen, teilweise, durch Roaminggebühren künstlich verteuert, liegen die Preise sogar über einem Euro.

Bloch erklärt 39:39 Min.

Doch diese Preissteigerungen gibt es nicht überall. Denn während der deutsche Steuerzahler im vergangenen Jahr 30 Milliarden Euro für einen Tankrabatt im Sommer aufbrachte, hat die Regierung in Luxemburg sich dem Thema Fahrstrom angenommen und gewährt bis Ende 2023 einen Rabatt auf den Energiepreis an öffentlichen Ladepunkten. Entsprechend können Elektroautofahrer im zweitkleinsten EU-Staat besonders günstig ihr E-Auto laden. Auf diese Weise ist der Preis für langsames AC-Laden an der öffentlichen Ladestation auf 30 Cent je kWh gefallen. Das zeigt eine Analyse auf der Ladepreisvergleichsplattform Chargeprice.app. In Deutschland kostet das Wechselstromladen an öffentlichen Ladesäulen ohne besondere Tarife derzeit selten weniger als 40 Cent.

© EnBW
Moove (55) - Timo Sillober, EnBW Schnellladen beim Shoppen für Städter ohne Wallbox

DC-Laden kostet 30 Cent je Kilowattstunde in Luxemburg

Noch lukrativer für die E-Autofahrer ist aber das sonst vergleichsweise teure Schnellladen. Während hierzulande kaum Preise unter 60 Cent je Kilowattstunde zu finden sind, werden in Luxemburg teilweise auch fürs DC-Laden nur 30 Cent aufgerufen. Der Grund: Der Tankstellen- und mittlerweile auch Ladesäulenbetreiber Shell hat nach eigenen Angaben beschlossen, mehr Transparenz in die Ladetarife bei Shell Recharge bringen zu wollen und deshalb die Preise fürs AC- und DC-Laden angeglichen. AC- und DC-Laden kosten jeweils 30 Cent je Kilowattstunde.

Zum Vergleich: In den Niederladen kostet das DC-Laden bei Shell Recharge derzeit 65 Cent je kWh, in Deutschland 64 Cent. Urlauber oder Reisende, die auf dem Weg durch Luxemburg sind, können also richtig sparen. Das einzige Problem: Ganz ohne Vorbereitung geht es nicht. Shell Recharge, in Deutschland früher als New Motion bekannt, betreibt in Luxemburg keine DC-Ladesäulen. Bevor gespart werden kann, muss daher eine Ladekarte oder die Lade-App von Shell Recharge besorgt werden. Damit kann man dann aber an allen 17 Schnellladeparks in Luxemburg für günstige 30 Cent je Kilowattstunde laden, denn der Preis gilt auch fürs Laderoaming.

Fazit

Wer günstig Laden will, muss ins Ausland. Oder besser, nach Luxemburg. Zwar gibt es auch in Frankreich teils günstige Ladetarife, die sind aber oft an alte Verträge mit Preisbindung gekoppelt, wie sie beispielsweise VW mit Elli oder Kia, Hyundai und Genesis noch im vergangenen Jahr beim Kauf eines Fahrzeugs angeboten haben. So lädt man mit alten Ionity Tarifen der Koreaner teils für weniger als 40 Cent je kWh, mit alten Elli-Tarifen kann man in Frankreich sogar für 15 Cent je kWh schnellladen. In Deutschland ist Laden indes vergleichsweise teuer – auch weil hier keine Subventionen für Ladestrom von der Regierung angeboten werden.

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