Der kompakte Jeep Renegade erhält ein Facelift und neue Benzinmotoren. Zum Modelljahr 2018 überarbeitete Jeep zunächst den Innenraum, nun wurde das umfangreiche Facelift des 2019er-Modells vorgestellt. Grund für das zeitversetzte Update war die Einführung einer neuen Generation des Uconnect-Multimediasystems. Das hat nun Apple Car Play und Android Auto integriert, kann sich also mit dem Handy des Fahrers koppeln und entsprechende Zusatzfunktionen bereitstellen. Das Uconnect-System liefert Jeep mit Bildschirmgrößen von fünf, sieben und 8,4 Zoll. Zusätzlich beherrscht das System Sprachsteuerung und bietet eine Diktierfunktion für Kurznachrichten.
Jetzt mit Smartphone-Anbindung
Für das System gibt es eine zusätzliche Smartphone-App, die unter anderem Musik-Streaming aus dem Internet sowie einen News-Dienst integriert. Mit dem neuen Modelljahr ist bei allen Varianten des Jeep Renegade der digitale Radioempfang DAB+ serienmäßig. Uconnect 7 zählt ab der Ausstattung „Limited“ zum Serienumfang, Besitzer eines kompatiblen Smartphones können sich so prinzipiell den Aufpreis für das Uconnect 8.4 mit Navigationsfunktion sparen. Ebenfalls serienmäßig ab dem Limited sind der adaptive Tempomat, Totwinkel-Warner und ein automatischer Parkassistent inklusive Rückfahrkamera.
Ein weiteres Detail ist die überarbeitete Mittelkonsole, die mehr Ablagefläche schafft. Zusätzlich stehen weitere Farben für das Interieur zur Verfügung, außerdem gibt es neu gestaltete Verblendungen im Cockpit und den Türen.
Neue Motoren im Jeep Renegade 2019
Zwei modular aufgebaute Benzinmotoren sind künftig in drei Leistungsstufen erhältlich. Als Dreizylinder leistet der Turbo-Benziner mit einem Liter Hubraum 120 PS. Beim Vierzylinder gibt es die Wahl zwischen 150 und 180 PS. Im bisherigen Modell arbeiten Benziner von 1,4 bis 1,6 Liter Hubraum zwischen 110 und 170 PS. Diese neue „Global Small Engine Family“ (GSE) hatte Fiat erst vor kurzem auf dem Motorensymposium in Wien präsentiert. Motorblock und Zylinderkopf sind aus Alu, die Maschinen deshalb sehr leicht – der Dreizylinder bringt es auf lediglich 93 Kilo.

Die Drei- und Vierzylindervarianten sind bei Bohrung, Hub und Zylinderabstand identisch. Als Saugmotoren kommen sie bereits seit zwei Jahren in Südamerika zum Einsatz. Der Dreizylinder erreicht ein maximales Drehmoment von 190 Newtonmeter, beim Vierzylinder sind es 270 Nm. Beim Ventiltrieb wird auf eine Steuerkette gesetzt. Beim Dreizylinder gibt es ausschließlich ein Handschaltgetriebe mit sechs Gängen, die 150-PS-Variante des Vierzylinders ist immer mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verbunden, der 180-PS-Benziner stets mit einer neunstufigen Wandlerautomatik. Allradantrieb wird lediglich für den 180-PS-Motor angeboten, dort jedoch als Standard.
Jeep Renegade Facelift 2019
Das 2019er Facelift ist auf den ersten Blick erkennbar, obwohl sich an der Grundform des Renegade nichts ändert. Dazu trägt vor allem der neue Kühlergrill mit Chromakzenten und die neue Frontschürze mit veränderter Form und Positionierung der Zusatzleuchten bei. Das LED-Tagfahrlicht ist als Ring um die Hauptscheinwerfer gelegt.
An der Renegade-Rückseite fallen neben dem nun in die Heckklappe integrierten Türöffner die neuen Rückleuchten aus, die nicht mehr wie bisher ein prominentes, weißes „X“ in der Mitte tragen. Das sollte urpsrünglich an die Benzinkanister aus der Ära des Willys-Jeeps erinnern, wirklich verstanden haben den Design-Gag allerdings nur wenige. Nun sind die Leuchten etwas eingeebnet, bekommen einen weißen „Spot“ in der Mitte für die Blinker und verlieren die zusätzliche Kunststoffumrandung. Trotz der letztendlich nur geringfügigen Änderungen wirkt der Jeep Renegade 2019 seriöser und nicht mehr so verspielt wie das Vorgängermodell.
Jeep Renegade 2019: Fahrbericht
Rund 80 Prozent beträgt inzwischen der Anteil der Benzinmotoren beim Verkauf des Renegade – in Deutschland. Folge der anhaltenden Dieseldebatte. Da kommen die beiden neuentwickelten Konzernmotoren von FCA gerade richtig, die künftig zwar auch in diversen anderen Fiat-Chrysler-Autos zum Einsatz kommen, mit dem Jeep Renegade aber erstmals überhaupt zu haben sind.

Den Anfang beim ersten Aufeinandertreffen macht die Basisversion mit einem Liter Hubraum. Auffällig unauffällig gibt sich der Einliter-Motor, das gilt für praktisch alle Belange. Bei langsamer Fahrt ist das typische Dreizylinderknurren zwar wahrnehmbar, dieses geht jedoch spätestens bei Landstraßentempo im allgemeinen Fahrgeräusch unter. Nicht, weil der Renegade besonders laut, sondern weil die Geräuschdämmung des Motorabteils gut gelungen ist. Auch in Sachen Vibrationen hält sich das Aggregat mit der ungeraden Zylinderzahl weitgehend zurück.
Eher zurückhaltend ist auch die Leistungsentfaltung. Der Leichtmetallmotor kennt zwar keine Antrittsschwäche und arbeitet sich ohne Knick durchs Drehzahlband. Auf einen spürbaren Turboschub wartet man jedoch vergeblich, was im Prinzip ja gut ist, weil es für den frühzeitigen und effektiven Ladereinsatz spricht, sich aber auch ein bisschen blutleer anfühlt. Auch das Auswringen der Maschine bringt keine Vorteile, die Bezeichnung „Basismotor“ hat er sich zweifellos verdient.
Ohne „Turboloch“ unterwegs
Da tritt der größere Bruder mit einem Zylinder extra mit ganz anderem Charakter an, das macht sich gleich auf den ersten Metern bemerkbar. Kaum zu glauben, dass es nur 30 PS mehr sein sollen, denn der 150-PS-Renegade geht richtig munter zur Sache. Beim Umstieg merkt man den nochmals besseren Motorlauf mit kaum wahrnehmbaren Vibrationen, aber auch hier die turbinenartige Leistungsentfaltung ohne Dellen im Drehzahlband. Das Doppelkupplungsgetriebe macht seine Sache relativ gut, die leicht verschlafenen Gangwechselzeiten auch bei voller Leistungsabforderung fallen jedoch auf.

Interessant werden die Realverbrauchswerte, die Homologationsdaten liegen derzeit noch nicht vor. Bei unserer ersten, zügig gefahrenen Proberunde mit Stadt-, Überland- und Autobahnfahrt (letztere mit maximal 130 km/h) meldete der Bordcomputer für den Dreizylinder wenig schmeichelhafte 9,2 Liter. Der Vierzylinder war laut Verbrauchsrechner sparsamer...
Wer auch künftig die Umwelt lieber durch geringeren Kraftstoffverbrauch schonen will, kann auch weiterhin (noch) zum Dieselmotor greifen. Die beiden Multijet-Diesel bekommen zum Facelift-Termin einen SCR-Kat und erfüllen laut Fiat bereits die strengere Euro 6/D-Norm, nicht nur Euro 6/D-Temp.
Durchweg Lob verdient die Fahrwerksabstimmung des Jeep Renegade. Das fühlt sich sehr erwachsen und gekonnt an, wie der kleinste Jeep auch grobe Unebenheiten wegfiltert. Die um die Mittellage schwergängige und insgesamt ein bisschen indifferente Lenkung könnte jedoch noch etwas Feintuning vertragen.
Jeep Renegade 2019 ab 20.700 Euro
Zu haben ist der aufgefrischte Renegade mit den neuen Motoren zu Preisen ab 20.700 Euro für die 120-PS-Benziner-Version. Für die 150-PS-Variante werden wenigstens 25.200 Euro aufgerufen. Der 180 PS starke Turbobenziner mit Allradantrieb und Neungang-Automatik ist mit wenigstens 28.200 Euro eingepreist. Die Preise für den 120 PS starken Diesel im Renegade starten ab 25.200 Euro. Mit 140-Diesel-PS unter der Haube werden 31.200 Euro verlangt und die Topversion mit 170 PS-Diesel kostet ab 35.700 Euro.