Der Ford Focus RS sucht nicht nach dem letzten Zehntel auf der Rennstrecke, wie es Mercedes-AMG A45 oder VW Golf GTI Clubsport S machen. Der RS soll und will eher Spaßbringer sein. Ein Allradler, der auch mal das Heck raushängen lässt wie ein Hecktriebler. Also einer, der sich und Fahrer schwindelig fährt, ohne dass Kurventempo und Höchstgeschwindigkeit ausarten.
Focus RS Blue & Black für 44.775
Mit einer neuen Option will Ford den RS jedoch ein bisschen mehr in die Leistungsgesellschaft integrieren. Gegen Bezahlung gliedert Ford ein mechanisches Sperrdifferential an der Vorderachse ein. Es soll den Focus RS traktionsstärker machen, indem die Sperre Reibwertunterschiede und Radlastunterschiede zwischen den vorderen Reifen ausgleicht. Schlupf wird minimiert, indem das Rad mit der besseren Bodenhaftung den Großteil des Drehmoments an der Vorderachse schultert. Je stärker die Querbeschleunigung, desto mehr soll das System seine Vorteile ausspielen.

Das mechanische Sperrdifferential ist Teil der Ausstattung Blue und Black. Das Paket kostet 4.100 Euro. Bedeutet: Mit Sperre ist der Ford Focus RS 44.775 statt 40.675 Euro teuer. Dynamischeres Fahrverhalten allein rechtfertigt diesen Aufschlag nicht. Ford nimmt noch ein paar kosmetische Handgriffe vor: Dach, Dachkantenspoiler und die Außenspiegelgehäuse färbt der US-Hersteller in Matt-Schwarz. Die Brembo-Bremssättel nehmen die blaue Wagenfarbe auf. Außerdem zieht Ford dem RS neue Leichtmetallräder im 19-Zoll-Format mit abschließbaren Radmuttern und Reifen der Größe 235/35 R19 auf.
An der Leistungsschraube dreht man nicht. Es bleibt bei 350 PS und 440 Nm (470 Nm im Overboost), die der 2,3-Liter-Vierzylinder-Ecoboost auffährt. Fords Kompaktsportwagen sprintet in 4,7 Sekunden auf 100 km/h. Sagt der Hersteller. Im sport auto-Supertest benötigte der RS 5,5 Sekunden. Die Nordschleife umrundete er in 8:06 Minuten. Nicht schlecht. Mit der neuen Sperre wäre womöglich eine bessere Rundenzeit drin.