Beinahe im Wochenrhythmus gerät die Nordschleife in die Schlagzeilen. Meistens dann, wenn ein Hersteller einen neuen Rekord vermeldet. Zuletzt verkündete Porsche, dass der GT3 RS als dritter Seriensportwagen aus Zuffenhausen nach GT2 RS und 918 Spyder die Siebenminuten-Marke unterboten hat.
Es geht aber auch anders, wenn man das Grundwesen einer Rennstrecke einfach mal ausklammert, und sich davon verabschiedet, der Schnellste sein zu wollen. Dann entstehen verrückte Ideen. Wie die hier. Ende April tauchte auf Youtube ein Video von Ford Performance auf. Es wurde inzwischen fast 270.000 Mal aufgerufen. In dem 1:45 Minuten kurzen Clip driftet ein Ford F-150 Raptor – Grundpreis 50.115 US-Dollar – über die klatschnasse Nürburgring-Nordschleife. Ein Auto, das aufgrund seines Fahrzeugaufbaus so wenig auf eine Rennstrecke gehört wie Rib-Eye-Steaks in ein Restaurant für Vegetarier. Im Zeitalter des Internets gibt es aber nichts, was es nicht gibt.
Ford Raptor im Ausfallschritt über die Nordschleife
Auch wenn es der korpulente Körper und das Leergewicht von über 2,5 Tonnen nahelegen, ist der Raptor ganz und gar nicht eingeschränkt in seinem Bewegungsapparat. Der nasse Asphalt hilft. Und so hat Vaughn Gittin Jr, seines Zeichens Drifter und „professional Funhaver“, wie es in der Bauchbinde im Video heißt, reichlich Spaß mit dem kraftvollen Pickup. Der wird in der neuesten Generation nicht mehr von einem 6,2 Liter Hubraum fassenden V8 angespornt, sondern von einem doppelt aufgeladenen 3,5-Liter-V6, der 450 PS und 691 Newtonmeter ausschüttet.
Im Ausfallschritt steuert Vaughn Gittin Jr den Raptor durch Hatzenbach, Aremberg und das Karussell. Die Hinterachse gleitet in manchen Fällen auch mal über die weiße Fahrbahnmarkierung. Dann wirbelt der F-150 Raptor das Laub in der Auslaufzone auf. Die Hot-Lap mal anders ist bei den Fans gut angekommen. Sie wünschten sich noch mehr Videomaterial. Ford Performance erhörte sie und legte Anfang Mai mit dem Director’s Cut nach. Dort driftet der Raptor 2:28 Minuten.