Der Iceman hat ein neues Spielzeug. Am Sonntag (5.2.) hat das Lotus Team – früher bekannt unter dem Namen Renault – seinen Formel 1-Renner für die kommende Saison präsentiert. Auf eine große Zeremonie verzichtete der Rennstall dabei. Die ersehnten Bilder gab es nur auf der Webseite. Allerdings ist dem Lotus-Team ist bei der Vorstellung des Rennwagens eine Internetpanne unterlaufen. Fans aus zahlreichen Ländern klagten am Sonntag via Facebook und Twitter, das Video sei nicht verfügbar. Lotus entschuldigte sich mit Twitter-Botschaften für den Reinfall.
Das Team befand sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits im spanischen Jerez, wo Kimi Räikkönen am Montag den Shakedown des neuen Lotus E20 absolviert wird. Dann werden auch die Fans und die Journalisten erstmals einen genaueren Blick auf das schwarz-goldene Auto werfen dürfen.
Lotus E20 mit konventionellem Auspuff
Eine Sensation wie im Vorjahr scheint dabei aber nicht zu drohen. 2011 kam der Renner mit einem revolutionären Vorwärtsauspuff zu den ersten Tests. Diese Lösung ist nach dem neuen Reglement allerdings nicht mehr erlaubt. Die Endrohre müssen nun in einer festgelegten Box und in einem definierten Winkel oben aus der Motorverkleidung austreten.
Die neuen Bestimmungen betreffen auch die Form der Nase. Das neue Auto hat wie viele Konkurrenz-Modelle einen auffälligen Höcker auf der Frontpartie. Allerdings ist die Lotus-Variante nicht so markant wie die von Ferrari, die schon kurz nach der Enthüllung wegen ihrer Hässlichkeit kritisiert worden war.
„Es gibt eine Reihe von technischen Änderungen im Vergleich zum Vorjahr“, erklärte Teamchef Eric Boullier. Räikkönen meinte über sein neues Gefährt: „Das Team weiß, wie man Siegerautos baut.“ Der Finne wird den E20 am Montag für Filmaufnahmen steuern. „Wir müssen abwarten, aber ich bin ziemlich zufrieden, wie es bisher läuft“, sagte der 32-Jährige nach den ersten Wochen beim neuen Arbeitgeber.
Auch die Sponsoren auf dem Auto sind neu. In letzter Sekunde konnte Lotus die Partnerschaften mit den Kosmetik- und Pflegemittel-Herstellern Rexona und Clear verkünden.
Zwei Rückkehrer im Lotus-Cockpit
Zu den Veränderungen im Team gehören auch die Namen der Fahrer. Neben Ex-Champion Kimi Räikkönen bekommt auch der Franzose Romain Grosjean eine zweite Chance. 2009 durfte er bereits für das damalige Renault-Werksteam neun GP-Rennen absolvieren. In der vergangenen Saison wurde er Meister der Nachwuchsserie GP2.
„Wir haben ein aufregendes Fahrerduo, das in den 20 Grand Prix-Rennen der Saison 2012 das Maximum aus dem E20 herausholen wird“, ist sich Boullier sicher. „Das schließt auch das 500. Rennen für das mehrfach wiedergeborene Team mit ein.“ Aktuell steht der Lotus-Zähler bei 495. Der Name des Autos „E20“ soll übrigens an die Tatsache erinnern, dass die Fabrik in Enstone nun bereits den 20. Formel 1-Renner konstruiert hat.