Auf der Nürburgring-Nordschleife muss niemand Sorge haben, ein Rennen könnte langweilig werden. Dafür sorgte beim 6h-Rennen der VLN schon der Wettergott. Während beim Start noch trockene Bedingungen herrschten, wurde die Piloten während des Rennens immer wieder vor neue Aufgaben auf der teils überfluteten Strecke gestellt.
Gefühlte zehn Boxenstopps
Am besten mit dieser Herausforderung kam Rowe Racing zurecht. Das Team feierte zum dritten Mal den Triumph beim Saisonhighlight. Nach dem Start reihte sich Thomas Jäger zunächst auf Position vier ein, kam aber schon nach zwei Runden zum ersten Stopp an die Box, weil er von Alexandre Imperatori im Falken-Porsche aufgehalten wurde. Beim nächsten Stopp hatte man Pech mit dem Timing bei der Reifenwahl, später wieder Glück und holte so den Rückstand auf.
"Alleine dieses Rennen drei Mal gewonnen zu haben, und dann auch noch das 6h-Rennen macht mich superhappy", sagte Seyffarth nach der Siegerehrung. "Dieser Sieg ist etwas ganz Besonderes bei diesen Bedingungen. So etwas habe ich vorher noch nicht erlebt. Ich war gefühlte zehn Mal an der Box."
Reifenwahl entscheidend
Auf dem zweiten Platz landeten Norbert Siedler, Mike Stursberg und Uwe Alzen im Haribo-Porsche. Alzen konnte seinen BMW Z4 GT3 nach seinem Unfall beim vergangenen Lauf nicht rechtzeitig wieder aufbauen und unterstützte deshalb die Porsche-Mannschaft. "Wir haben ständig zwischen Regenreifen und Slicks gewechselt. Die Entscheidung, welchen Reifen wir fahren, haben wir immer mit dem Team gemeinsam getroffen", sagte Siedler.
Die richtige Reifenwahl war neben der Konstanz ein Schlüssel zum Erfolg. Darauf setzten auch Jochen Krumbach, Georg Weiss, Oliver Kainz und Michael Jacobs vom Wochenspiegel Team Manthey, die mit Platz drei wieder mal einen Podiumserfolg feiern durften. "Dieses Ergebnis haben wir uns wirklich erfahren. Ich bin selbst mit Regenreifen aufgeschwommen. Wir haben dabei auch nicht nur von den Ausfällen profitiert, sondern den Speed gezeigt", sagte Krumbach.
Favoritensterben zur Rennhälfte
Mit den Ausfällen spricht Krumbach unter anderem das Favoritensterben zur Rennhälfte an. Die beiden Porsche Teams Falken Motorsport und Frikadelli Racing erwischte es fast zeitgleich. In beiden Fällen waren Unfälle der Grund für das frühe Ausscheiden. Bei Aston Martin Racing musste man bereits eine Stunde früher die Segel streichen. Nach einem Kraftakt der Mechaniker, das Auto nach einem Unfall im Qualifying rechtzeitig zum Start fertigzustellen, schied man vorzeitig aus.
Der McLaren von Dörr Motorsport verunfallte am Ende der Start-Ziel-Geraden mit einem Mini. Sascha Bert wurde daraufhin mit Verdacht auf Gehirnerschütterung zu einem medizinischen Check ins Medical Center gebracht. Für spektakuläre Szenen kurz vor Rennende sorgte der Audi R8 der Busch-Zwillinge, der auf Platz drei lag. Das Auto fing Feuer und musste am Streckenrand gelöscht werden.