Der US-amerikanische Autobauer Chrysler will in Detroit beweisen, dass gescheiterte Modellnamen durchaus noch Chancen auf Erfolg haben können. Und so kehrt der Pacifica zurück ins Line-Up des Unternehmens aus Auburn Hills.
Neues Modell, alter, wenig ruhmreicher Name
Wir erinnern uns: Vor rund zehn Jahren gab es das Modell schon einmal, damals als Crossover aus SUV plus Van – das klingt heute nach einem Erfolgsrezept, war es damals aber nicht. Wegen zu geringer Nachfrage wurde der alte Pacifica 2007 in den Ruhestand geschickt.
Neun Jahre später soll er als neuer und hübsch designter Minivan die Domäne von Chrysler sichern. Die Amerikaner hatten in den 1980er-Jahren das Konzept des "Minivans" erfunden - damals mit dem Plymouth Voyager .
Der Nachfolger des Chrysler "Town & Country" (bei uns bis vor kurzem als Lancia Voyager) baut auf einer komplett neuen Plattform auf, wiegt bis zu 130 Kilo weniger als sein Vorgänger, bietet aber gleichzeitig mehr Platz und Stauraum. Der Pacifica ist erstmals auch als V6-Hybrid erhältlich.

Neuer Chrysler Pacifica bietet mehr Platz
Viel wichtiger als der Antrieb ist jedoch das Platzangebot: Und da kann der neue Chrysler Pacifica groß auftrumpfen, bietet er – je nach Sitzkonfiguration – bis zu 4.000 Liter (140 Kubikfuß) Stauraum in seinem Inneren. Wie bereits seine Vorgänger nutzt auch der Pacifica das "Stow’N’Go"-System von Chrysler. Damit können die beiden Sitzreihen hinter Fahrer und Beifahrer in den Fahrzeugboden versenkt werden, um so eine ebene, möglichst große Ladefläche zu schaffen.
Falls doch lieber der Nachwuchs im Passagierabteil des Pacifica Platz nimmt: Insgesamt stehen den Mitfahrern maximal sechs Sitze zur Verfügung. Bei voller Ausbaustufe schrumpft der Kofferraum jedoch beträchtlich zusammen und bietet nur noch Platz für eine große Tasche.

Hybridversion mit 30 Meilen elektrischer Reichweite
Antriebsseitig stehen den Chrysler-Kunden zwei Varianten zur Verfügung: In der Basis treibt ein neuer 3,6 Liter großer V6-Saugmotor den knapp zwei Tonnen schweren Pacifica an. 287 PS und 355 Nm maximales Drehmoment sollen in Kombination mit der neuen 9-Gangautomatik „TorqueFlite“ souveränes Vorankommen ermöglichen.
Falls der Käufer den Hybridantrieb wählt, ergänzen zwei Elektromotoren mit 16 kWh großem Lithium-Ionen-Akku den Verbrennermotor. Nach Angaben von Chrysler sollen damit rund 30 Meilen rein elektrisch zurückgelegt werden können. Der Normverbrauch beläuft sich nach US-Standards auf 80 Meilen pro Gallone, das entspricht 3,5 Liter pro 100 Kilometer.
Chrysler Pacifica mit modernen Assistenzsystemen und Infotainment
Auch bei den Assistenzsystemen rückt Chrysler nach: Ein neuer Parkassistent erkennt automatisch Lücken, in die er bei Bedarf den Pacifica automatisch einparkt. Die "Adaptive Cruise Control with Stop and Hold" entspricht einem Tempomaten mit Abstandregel- und Notbremsfunktion. Auch ein Spurhalte-Assistent ist mit an Bord.
Im Pacifica erhält das neue Infotainment- und Navigationssystem "Uconnect" Einzug. Der Fahrer bedient das System, das auch spezielle Apps zulässt über einen 8,4 Zoll großen Touchscreen. Für die Passagiere der ersten Fondreihe stehen ebenfalls zwei zehn Zoll große Displays zur Verfügung. Darauf soll gesurft, gespielt und ferngesehen werden können.
Und falls die Kinder auf dem Rücksitz beim Popcorn-Mampfen wieder gekleckert haben: Der Chrysler Pacifica hat auf Wunsch auch mit einem Staubsauger ("Stow’N’Vac“) ausgerüstet werden.
Der neue Chrysler Pacifica erscheint in der V6-Version im Frühjahr 2016, Interessenten für den Hybridantrieb müssen sich bis in die zweite Hälfte des Jahres gedulden.